Tarantula Teil 2

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WASHINGTON D.C., 7.45 Uhr AM, Kleines Café am Rande Washingtons.

„Guten Morgen“, sagte Marlene, als sie das Café betrat zu Steven, welcher gerade aus dem Lagerkeller die letzte Kiste für den heutigen Morgen in die Küche trug. „Guten Morgen Marlene. Wie war das Wochenende?“ Es war der Standard-Spruch von Steven, welchen er jeden Montag von sich gab. „Danke, sehr schön“, meinte Marlene um dann noch hinzuzufügen, „und vor allem sehr erholsam. Wenn wir nicht bald eine höhere Bezahlung bekommen, kündige ich noch.“ Steven begann zu grinsen. „Das sagst du jeden Montag und bis jetzt hast du es noch nie getan.“ Steven hatte ja recht mit seiner Bemerkung, denn Marlene wiederholte die gleichen Worte Woche für Woche. „Und du weist mich dafür jeden Montag daraufhin, dass ich dies jedesmal sage“, lachte nun auch Marlene. Die Situation war doch jedesmal die gleiche und dennoch waren beide glücklich bei der Arbeit.
„Komm es wird Zeit, wir müssen doch noch die Brötchen aufbacken, sonst wird es zu knapp“, meinte Marlene während sie sich die Schürze umband. Dabei schüttelte sie ihre dunkelblonden, Schulterlangen Haare kurz nach hinten und in dem etwas noch falen Lichtschein des Café’s blitzten kurz ihre hellblauen Augen auf. Eigentlich war sie eine wunderschön junge Frau, welche auch etwas im Hirn hatte, nur hatte sie sich mit den falschen Leuten abgegeben und landete so in dem kleinen Café.
„Ja du hast recht wir sollten keine Zeit verschwenden, sonst kürzt uns der Alte vielleicht auch noch das letzte bisschen vom Gehalt, sodass wir uns überhaupt nix mehr leisten können“, meinte Steven mit voller Absicht. Währenddessen hatte sich Marlene bereits die Schürze umgebunden und begann damit, die tiefgefrorenen Brötchen zunächst mit Wasser zu betriefen und anschließend mit etwas Mehl zu bestäuben und auf ein Backblech zu legen. Steven hingegen machte sich daran, die Weinflaschen in die Regale einzuordnen und die leeren Schnapsflaschen zu wechseln. Die beiden waren ein gut eingespieltes Team und erledigten ihre Arbeit nach bestem Gewissen, schließlich taten sie dies ja täglich.
„Steve. Mir fällt gerade ein, dass wir noch etwas von der Soße für das Mittagessen benötigen“, sagte Marlene etwas lauter aus der Küche. „Geht in Ordnung, ich hole sie, brauchst du sonst noch was, wenn ich schon mal da unten bin?“ Marlene überlegte kurz um ihm dann mitzuteilen, dass dies alles sei. Steve schnappte sich die Taschenlampe und machte sich über die Stufen hinab in den Lagerkeller.
Erneut musste er den halbdunklen Raum betreten und begann wieder seine Schritte zu zählen. Als er beinahe beim Regal ankam hörte er jedoch plötzlich ein seltsames Geräusch, welches er bisher noch nie gehört hatte. Es klang so, als würde ein Insekt über Sandpapier laufen und kam eindeutig aus einer der dunklen Ecken. Instinktiv schaltete Steve die Taschenlampe ein um nachzusehen was das war. Doch als er in die Ecke leuchtete konnte er nichts ungewöhnliches bemerken. Als er sich einreden wollte, dass er nur Halluzinierte und es Zeit für Urlaub sei, hörte er wieder das Geräusch, aber diesmal aus der anderen Ecke. Schnell machte er eine Kehrtwende und leuchtete diese aus, doch auch diesmal konnte Steve nicht ungewöhnliches sehen.
„Was zum Teufel...“, stieß Steve noch hervor, bevor das Geräusch erneut zu hören war, es war ganz dicht an Steve dran und er bekam es mit der Angst zu tun. „Irgendwas stimmt hier nicht in diesem Keller“, sagte Steve und beschloss so schnell wie möglich wieder in das Lokal zu verschwinden, doch es war bereits zu spät. Während Steve die unterste Treppenstufe erreichte, wurde er bereits von einem seltsam aussehenden Insekt eingeschleimt, woraufhin er mit einem lauten Krach zu Boden fiel. Für kurze Zeit konnte er etwas in dem falen Lichtschein erkennen. Es sah aus wie eine .... Spinne. Dann wurde er kurzzeitig Bewusstlos.

Washington Express von New York nach Washington, 8.00 Uhr AM.

Ein etwas außer Atem geratener Mann bestieg noch gerade rechtzeitig den Expresszug nach Washington. Gleich nachdem er diesen bestiegen hatte, begann sich der Zug mit einem Rumps und lautem Quietschen in Bewegung zu setzen. Langsam aber stetig erhöhte sich die Geschwindigkeit des Zuges, während der Mann durch die Waggons ging, auf der Suche nach einem freien Plätzchen. In seinen Ohren konnte er immer noch die Worte von Nummer 1 widerschallend hören: „Sie müssen alles in Ihrer Macht stehende tun um dies zu verhindern. Finden Sie das Exemplar und bringen Sie es wieder zurück, wir wollen niemanden die Möglichkeit geben es zu erhalten, daher haben Sie die Erlaubnis im Weg stehende Personen zu liquidieren, versuchen Sie allerdings die Anzahl so gering wie möglich zu halten.“ Es war ein schwieriges Unterfangen, das wusste er bereits, doch hatte er seine Aufgaben bisher immer zur vollsten Zufriedenheit erledigt.
Endlich fand er einen Platz, in einem fast leeren Abteil. Nur ein Mann und eine Frau saßen darin und ehe er noch weiter ginge und dann nochmals zurück musste, beschloss er sich in das Abteil zu setzen. „Entschuldigen sie, ist hier noch frei?“ fragte er den anwesenden Mann und die Frau. „Ja, ist es“, meinte die junge Dame und deutete ihm das Abteil zu betreten. Er nickte kurz zur Begrüßung und nahm dann auf einem freien Sitz platz. Endlich konnte er seine Beine ein wenig von sich strecken und sich selbst entspannen, ehe die Mission ihn noch ganz einvernahm. „Roswitha, mein Name. Aber alle nennen mich nur Rosi“, sagte die Frau neben ihm und sah ihn erwartungsvoll an. Da er nichts von sich gab, stocherte Rosi etwas nach. „Darf ich fragen wie sie heißen?“ kam sie gleich zur Sache. Mißmutig öffnete er etwas das rechte Auge und sah mit diesem Rosi an. Sie war eigentlich eine ganz nette Person, zumindest auf den ersten Blick.
Sie trug ihr schwarzes Haar zurückgekämmt und mit einem Haarreifen versehen. Ihre dunklen Augen blitzten immer wieder kurz auf, während sie ihn ansah und ihre eigentlich blassen Wangen überdeckte Rosi mit ziemlich viel Rouge. „Thomas“, sagte er. „Thomas Zachary, ist mein Name.“ Damit schien für ihn die Angelegenheit beiseite geräumt zu sein und er schloss sein Auge wieder.
„Thomas. Der Name ist wie Musik in meinen Ohren“, sagte hingegen Rosi, welche anscheinend ein flottes Schwätzchen suchte, doch dafür war Thomas nicht aufgelegt. Er wollte sich jetzt nur mal entspannen und sonst nichts. Und anscheinend klappte dies auch ganz gut, denn als er nichts auf die letzte Bemerkung von Rosi sagte, gab diese auch auf um ein Gespräch mit ihm anzufangen. Schon bald entschlummerte Thomas in einen leichten Schlaf und dachte für kurze Zeit nicht mehr an seine Mission.

To Be Continued...