Toilettenpapier im 24. Jahrhundert?
Gibt es noch Toilettenpapier im 24. Jahrhundert
Antwort: Nein gibt es nicht mehr.
Das hängt jedoch nicht damit zusammen, daß es kein Papier mehr gibt (denn Papier kann ja auch repliziert werden), sondern daß Toilettenpapier durch eine moderne Technik abgelöst wurde.
Toiletten im 24 Jahrhundert nutzen die Technologie der Schallreinigung, wie sie von den Duschen bekannt ist.
Die Schüssel ist nicht länger mir einem Abschlußrohr verbunden. Sie besteht aus Edelstahl oder hochwertigem Kunststoff, und kann Platzsparend automatisch aus der Wand herraus gefahren werden. Die Exkremente werden, wie zum Beispiel auch Essensreste und Müll, recycelt und dem Biomassevorrat hinzugefügt, aus dem in Replikatoren wieder neue Gegenstände oder Lebensmittel geformt werden. Durch diesen Verwertungszyklus organischen Materials, kann sich die Besatzung des Raumschiffes weitestgehend autark verpflegen (immer unter der Vorraussetzung, daß genug Energie vorhanden ist).* Das was „hängen bleibt“, also alles das nicht wie gewünscht in der Schüssel landet, wird durch die integrierte Schallreinigung entfernt. Das stellt man sich so ähnlich vor wie einen Vibrator (nur eben nicht von innen), der den Schmutz von allem Körperzugehörigen trennt.
Auch der Bordcomputer hat in die Raumschiffstoiletten Einzug gefunden. So wird es möglich sein, während seinen Geschäften nachgegangen wird, Musik nach Wunsch zu hören, und je nach Komfortstandard, sogar weiter in der Datenbank zu surfen oder zu arbeiten. Aber nicht erschrecken, wenn der Computer verbal daran erinnern muß, daß selbst noch im vierundzwanzigsten Jahrundert das Innere der Schüssel die Zielzone ist.
Der Toilettengangerlebnis an sich hat sich in den letzten vierhundert Jahren nicht wesentlich geändert. Wie in einer Schule, einer Universität oder einem großen Bürogebäude, spielt sich auch der Alltag eines Raumschiffes zum Großteil in den Vorräumen der öffentlichen Toiletten ab. Hier kommen Menschen unterschiedlicher Abteilungen und Ränge zusammen und können über die wirklich wichtigen Dinge reden. Leider fehlt es der Toilettenlokalität noch immer an Gemütlichkeit, Einheitsdekoration und pure Funktionalität bleiben an der Tagesordnung.
Zum Händewaschen kann, wenn es beliebt, weiterhin Wasser benutzt werden. Standard für die Handreinigung ist jedoch die Schallvariante (aber Schall kann man sich nunmal nicht zur Erfrischung ins Gesicht spritzen.)
Übrigens: Einige Männer pinkeln noch immer im Stehen, deshalb existieren in Herrentoiletten auch noch immer Pissoires mit der gleichen Funktionalität wie schon oben beschrieben.
Ungeklärte Details:
Sind auf einem Raumschiff die öffentlichen Toiletten für Damen und Herren getrennt? Wie verändert sich die Exkrementenverarbeiten bei Energieknappheit? Wie genau fühlt sich so eine Schallreinigung eigentlich an... ?
(Sternchen) Im 20. Jahrhundert mag das noch unappetitlich klingen, im 24 Jahrhundert ist es Alltag! Die Alternative wäre eine Jauchegrube in den Tiefen Eurer hübschen sauberen Raumschiffe...
geschrieben im Original von Adina Jones
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