Interview mit Commodore Janeway

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von Jadzia Bennet und C. L.

aufgezeichnet am 23. November 2003 in

#ÖSF-Interview

Wie lange sind Sie schon in der ÖSF?

Seit dem 8. April 2000 (ÖSF-Zeit 1206). Ich wurde damals in der Wissenschaft der USS Lexington (heute: USS Shenandoah) eingestellt.

Wie sind Sie auf die ÖSF gestoßen?

Über www.coolsitez.de - da sah ich in der Liste die Deutsche Sternenflotte und hab mich abgeschoben. Und dann dacht ich mir "wenn die auch eine Österreichische Sternenflotte haben, dann mach ich da mit." Ja, ich hab dann wirklich blöd geschaut, dass es sowas gibt.

Als was sehen Sie die ÖSF?

Als ein Spiel, das von der Freude und dem Einsatz seiner Teilnehmer lebt. Im Grunde ist die ÖSF eine Rollenspielorganisation. Schaut man es sich aber genau an, so bedeutet das noch mehr: Der Einsatz der Spieler zeigt, wie wichtig ihnen dieses Hobby ist. Ich denke, die ÖSF ist auch ein Spiel, in dem man eine gewisse Gemeinschaft - mit allen guten und schlechten Seiten - erlebt.
Ich glaube, dass wir uns oft wünschen, Sachen besser zu machen - gerechter, richtiger.. usw. Das ist gut und das zeichnet uns auch aus: denn uns gibt es schon 5 Jahre lang und unser System wurde verfeinert und wohl auch perfektioniert. Uns ist, will ich behaupten, das Spiel wichtig. Und da rede ich von der ÖSF als Ganzes ohne einen Teil wegzulassen: Das RPG, unsere Regeln, das System (wann geschieht was). Es interessiert uns, was passiert, was ist. Und das ist gut und gleichzeitig schlecht - denn dadurch lebt es zum einen, dadurch erfreuen wir uns daran und sind bestrebt, es am Leben zu halten. Zum anderen nimmt man es zu leicht zu ernst. Da muss man jetzt auch gar nicht mit dem Finger auf Leute deuten, die man nicht mag. Das entsteht durch die Gemeinschaft. Dennoch: Was ist die ÖSF?
Sie ist eine Möglichkeit, uns zu engagieren - uns auch kreativ zu beweisen. Und das ist der Grund, warum ich nach über 3 Jahren noch dabei bin.

Wie finden Sie hat sich die ÖSF verändert, seitdem Sie dabei sind?

Ich denke, es wurde anders. Ich weiß nicht, ob es wichtig ist, ob der einzelne meint, dass es besser, dass es schlechter wurde - wir haben uns verändert, weil wir die Notwendigkeit spürten, uns zu verändern.
Manch alter Hase meint, er hatte vor Jahren seine "beste Zeit". Lustiger Weise meinen das auch Leute, die ich als "junge" Hasen einstufen würde.
Ich meine aber nicht, dass man zu irgendeiner Zeit irgendwem absprechen kann, dass dies die beste Zeit ist. Das einzige, was man tun kann, ist bei Veränderungen mitzuwirken. Wenn, dann soll man der Zukunft nachsehnen.

Wie gefällt Ihnen Ihre Arbeit als CO der Stardust?

Meine Arbeit gefällt mir immer daran, als wie wichtig ich sie für die Sache einstufe. Und ich denke, CO zu sein ist eine der größten Aufgaben in der Flotte. Ich arbeite nur gerne, wenn ich sehe, dass ich ein wichtiges Ziel vor Augen habe. Und momentan ist mir die Stardust das wichtigste Ziel, das es in der Flotte gibt. Ein kleiner Schritt, ist wenn man etwas kleines regelt. Zum Beispiel, dass diese Person was zum schreiben hat oder wer anderes was zum System versteht, das ihm bis jetzt nicht klar war. Und all diese kleinen und großen Schritte, die man in Richtung Ziel macht, machen die Sache wert.

Welche Wünsche haben Sie für die Stardust?

Dass die Stardust ein Schiff ist, dass durch ihre Freude und ihr Engagement im RPG strahlt. Und dass die Menschen darauf auch strahlen. Dafür muss es eine Einheit geben, wo man einfach füreinander da ist - mit Freundschaft und Hilfsbereitschaft. Und wo man einfach weiß, man sitzt im selben Boot - auf der Dust eben. J

Welche drei herausragenden Ereignisse, die Sie selbst betreffen, fallen ihnen spontan ein, wenn Sie an Ihre bisherige Zeit innerhalb der ÖSF denken?

  1. Das - nun ja - aktuellste herausragende Ereignis war, als die USS Phoenix vom Stapel lief. Wir hatten die USS Surveyor unter mir in meiner ersten KAD Periode verloren. Ich kann meine Aktionen rechtfertigen und alles. Nur irgendwie war das wie ein Stein auf meinem Herzen. Für mich begann der Aufstieg quasi da, als wir die Phoenix schufen. Und wenn ich auch sicherlich nicht Verantwortung trage, dass die Phoenix heute so stark ist wie sie es ist, so war es für mich bedeutend. Es war ein Aufwind und in gewisser weise ließ es mich nicht mehr so schuldig fühlen.
  2. Das zweite... das ist etwas länger her. Es war als das erste Crewmitglied, das ich selbst eingestellt hatte, das Offizier wurde. Wieder war es etwas, wo ich Aufwind spürte. Wir hatten Monate gerungen - hatten Schläge auf der Stardust eingefahren, es war, als ich das erste mal CO des Schiffes wurde. Und langsam spürte man Leben, junges Leben. Als der erste Jungspund von mir dann Offizier wurde, war ich schon stolz und es war auch einer der Momente, wo man weiß, dass sich die Arbeit lohnt - egal, wie lang es dauert oder wie mühsam es einem auch erscheint.
  3. Und als Drittes will ich kein eigenes Ereignis festhalten. Das Andere, was wohl für mich bedeutend war, war die Zeit des Kennenlernens - wenn alles noch neu und so unverständlich erscheint. Und man fragt sich "Wie geht das?" und kommt langsam drauf "Aha. So geht das." Ich glaube, der Anfang in der ÖSF ist etwas sehr Besonderes. Etwas, wo die Menschen auch immer Geschichten haben - wo sie erzählen, wie sie sich fühlten. Ja - und das kann ich allgemein auf kein Ereignis beschränken. Es ist einfach eine Erinnerung an ein Gefühl, das ich aufregend fand.

Was fällt Ihnen - ganz spontan - zu dem Spruch "RL vor VL" ein?

Ich muss lachen. Die Aussage ist richtig. Sie wird aber so oft benutzt, ich würde es lieber anders ausdrücken:
Die ÖSF soll nicht Grund sein, dass man dem richtigen Leben so viel Zeit abzieht, dass dieses leidet. Die Frage ist nur: Wie weit ist das Entscheidungssache? Viele von uns werden für eine Prüfung weniger gelernt haben, weil sie lieber chatteten. Viele von uns werden (im guten Fall) belächelt worden sein, weil sie meinten - sie müssen an nem Abend bei ner AKA-Vorlesung sein.
Dennoch gibt es eine Grenze. Jeder, der mir sagt: "Das und das, weil RL vor VL." dem gebe ich zu 100 Prozent Recht. Nur kann man auch die Entscheidung treffen, viel Zeit in die ÖSF hinein zu investieren. Ich habe diese Entscheidung getroffen und habe weniger Freizeit, wenn ich aber merke, es ist zu viel - dann denke ich mir nicht "RL vor VL", dann denke ich mir: "Du übertreibst. Tritt nen Schritt zurück." Und für mich hört sich das weniger nach der abgedroschenen Phrase an. Und dann tret ich halt nen halben Schritt zurück. J

Wie finden Sie die Idee des Starfleet Information Center?

Ich denke, die Idee ist der nächste epochale Schritt in unserer RPG Entwicklung. Es ist aber auch eine Wagnis. Was man brauchen wird, ist die Mitarbeit, das Engagement jedes Schreibers. Er muss erkennen, dass er durch das SIC Teil von etwas Größerem wird. Ich bin gespannt und ich hoffe nicht nur, dass es gut klappt - ich will meinen und den Teil meines Schiffes leisten.
Ich hoffe, dass auch die anderen mit Neugier und Freude darauf zugehen.