ÖSF Newsletter Ausgabe 25 (Januar 2009): Unterschied zwischen den Versionen

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<small>Von Ghjea Lii</small>
 
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Wer war nicht einst Schüler, geplagt von der unfassbaren Tragödie der Langeweile? Oder besuchte Kurse, Vorlesungen, Versammlungen, Besprechungen und Seminare, die von der Unruhe und innerer Unzufriedenheit begleitet wurden? <br>
 
Wer war nicht einst Schüler, geplagt von der unfassbaren Tragödie der Langeweile? Oder besuchte Kurse, Vorlesungen, Versammlungen, Besprechungen und Seminare, die von der Unruhe und innerer Unzufriedenheit begleitet wurden? <br>

Version vom 28. Januar 2009, 15:58 Uhr

Der Newsletter der ÖSF hat es sich zur Aufgabe gemacht, informativ und zugleich humorvoll das Geschehen in der ÖSF zu verfolgen und der Leserschaft darzulegen. Fakten und Fiktion gehen Hand in Hand und sind doch offensichtlich getrennt, um den geneigten Leser nicht der Verwirrung zu opfern.< br/> Für konstruktive Kritik sind wir immer offen und hoffen, allen Lesern viel Spaß beim Durchlesen des Newsletter zu bringen, der in regelmäßigen Abständen immer zum Monatsletzten erscheint.

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Liebe Leserinnen und Liebe Leser,

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Ein Kurzer Reim.
Ja das muss jetzt sein!
Der NL ist wieder da,
Und alle sind glücklich HURRA!
In diesem Sinne ein frohes Fest
Und Neues Jahr! HURRA, HURRA!

Eure Schreibersklaven
Die Newsletterredaktion

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Newsletter der Östereichischen Sternenflotte
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Ausgabe 25 (Januar 2009)

RPG-Berichte

Baseland

USS Fairhaven

USS Britannia

Nachdenkliches

Academia - Teil 1

Er war wach, bevor der Wecker klingelte. Und zwar schon fast zwei Stunden. Das war äußerst ungewöhnlich. Er schlief im Normalfall bis der Wecker klingelte oder sogar länger, wenn er es schaffte das lästige Klingeln im Halbschlaf auszuschalten. Er hatte nicht nur einmal deswegen verschlafen und Ärger bekommen. Aber heute lag er einfach mit offenen Augen im Bett und starrte an die Decke. Konnte kaum liegenbleiben weil er sich so aktiv, so energiegeladen fühlte. Aber aufzustehen kam für ihn aus Prinzip nicht in Frage.
Als die digitale Anzeige schließlich umsprang, die Weckzeit anzeigte und der schrille Alarmton Anstalten machte, das ganze Haus aufzuwecken, hämmerte er mit der Hand darauf, schlug die Decke zurück und stand auf. Im Dunkeln suchte er nach Unterwäsche und seinen Sachen, die er am Vortag einfach wahllos zu Boden geschmissen hatte. Er zog sich an und öffnete die Tür. Selbst der Gang war noch dunkel.
Er war noch nie so früh aus seinem Zimmer gekommen. Er zog das frische Handtuch noch von dem Ständer neben seiner Tür und ging ins Badezimmer, wo er sich wusch und die Zähne putzte. Seine Haare kämmte er nach hinten und während der ganzen Zeit kam er sich seltsam alleine vor. Hatte er schlecht geträumt? Nein, er hatte ja die letzten Stunden nicht geschlafen. Aber ihn begleitete dieses seltsame Gefühl. Ein kalter Kloß im Magen, der immer weiter hoch wanderte.
Er kannte dieses Gefühl. Er hatte es öfter wenn er wusste, dass er irgendwo Fehler gemacht hatte, irgendwas falsch gemacht hatte und es einfach immer weiter aufgeschoben, immer weiter geleugnet hatte. Er hatte dieses Gefühl dann wenn er wusste, dass ihm heute jemand auf die Schliche kommen würde. Aber er hatte nichts angestellt in letzter Zeit. Er hatte gar keine Gelegenheit dazu gehabt. Sie hatten ihn unter Beobachtung gestellt. Alles wurde sofort kontrolliert. Er hatte keine Zeit, keine Gelegenheit um Fehler zu machen.

Er fuhr mit den Fingern durch die frisch gekämmten Haare, bis sie wieder wild durcheinander lagen. Mit dem Handtuch trocknete er sein Gesicht ab, ging zur Tür und hinaus in den Gang.
Immer noch war es zu dunkel. Wo waren denn alle? Normalerweise hörte er um die Zeit laute Stimmen, Getrappel und dergleichen. War heute frei und er hatte nichts davon mitbekommen? Konnte natürlich sein. Durch seinen Einzelunterricht kam er nicht mit den anderen zusammen. Und seine Lehrer hielten es nicht für nötig ihn über Beschlüsse aus der allgemeinen Verwaltung zu informieren. Er drückte auf die Taste neben der Tür und murmelte: "Licht."
Der Gang wurde von zwei Lichtbögen erhellt, die in die Decke eingelassen waren. Seine zur Decke gerichteten Augen kniffen sich ob der plötzlichen Helligkeit zusammen, er blinzelte die vielen Licht- und Farbpunkte weg die vor seinen Augen tanzten und tastete nach seinem Ausweis, der in seiner Tasche steckte. Da dieser auch da war, brauchte er nichts mehr aus seinem Zimmer zu holen. Und ob frei oder nicht, das würde er gleich in der Kantine sehen.
Von Ghjea Lii

Nachdenkliches

Aufmerksamkeitsdefizit

Wer war nicht einst Schüler, geplagt von der unfassbaren Tragödie der Langeweile? Oder besuchte Kurse, Vorlesungen, Versammlungen, Besprechungen und Seminare, die von der Unruhe und innerer Unzufriedenheit begleitet wurden?
Da war es wieder – das Aufmerksamkeitsdefizit.

Wer saß nicht schon mal vor einem weißen Blatt und wusste ganz genau was er zu schreiben hatte, theoretisch? Hielt den Stift fest umklammert, bis er einem schließlich aus der Hand fiel? Das weiße Blatt bekam Muster, leuchtende Lichtpunkte die sich tief ins Gehirn fraßen? Schwebende Lichter, die jede Aufmerksamkeit auf sich ziehen? Seltsame Gedanken die vom Blatt ausgehen? Da war es wieder – das Aufmerksamkeitsdefizit.

Wer hat nicht schon mal miterlebt, wie ruhig es sein kann bei großen Veranstaltungen, und trotzdem gemerkt, dass niemand auf den Vortragenden hört? Wo eifrig gekritzelt und geschrieben, und in die Luft gestarrt und mit den Füßen gewippt wird? Wo Erwachsene, Kinder und Jugendliche gleichermaßen ihrer Fantasie freien Lauf lassen? Wo einfach alles passieren kann, einfach weil die Krativität mit manchen übergeht, nur weil das was ihnen eigentlich dargeboten wird, nicht ausreicht?
Da war es wieder – das Aufmerksamkeitsdefizit.

Aber was ist es? Woher kommt es? Wie entsteht es? Und wie kann man damit umgehen?
Gute Frage... nächste Frage...
Wieso kann man das, was gerade vor einem liegt, nicht machen und wenn man noch so sehr versucht sich zu konzentrieren? Wieso kommen tausend andere Dinge dazwischen, die man aber nicht machen kann, weil man doch wiederum keine Lust dazu hat? Wieso funktioniert einfach gar nichts mehr?

Hirnwixen. Auch so eine Unterart des Aufmerksamkeitsdefizites. Wahrscheinlich viel mehr eine höhere Steigerung des Ganzen. Sehr bekannt und beliebt in Schulen...
Und was kommt dabei raus? Nicht nur dass man sozusagen "hirnschwanger" werden kann... was auch nur ein anderer Ausdruck für "geistig krank" ist – nein, es kommen Dinge dabei raus wie die "Knödeltheorie", wo sein Herr und Meister ein Knödel ist. Alles, was rund ist, ist gut – und die Kartoffel ist das pure Böse, denn sie ist nicht wirklich rund...

Man sieht, was rauskommen kann. Man fragt sich – Genie oder Wahnsinn? Fanatismus oder kühle Berechnung? Interesse oder Langweile?
Es fällt so schwer, sich auf der Jetzt zu konzentrieren. Auf das Hier. Auf das Wann. Wo bin ich wann und warum? Wieso bin ich hier und was soll ich machen? Und was macht dieser verfluchte Knödel auf meinem Tisch? Es ist zu viel. Zu wenig. Zu komplex. Zu einfach. Zu chaotisch. Zu organisiert.
Es geht einfach nicht. Nicht jetzt. Nicht hier. Die Gedanken schweifen ab.

Vielleicht entstehen ja noch mehr Sekten, Theorien und gottgleiche Wesen in den nächsten Menscheitsjahren. Und wer weiß – vielleicht erfahren wir sie. Und dann denken wir an die Hirnwixerei und das Aufmerksamkeitsdefizit und fragen uns:
Wo ist es entstanden? Und... was mach ich jetzt mit diesem verdammten Knödel?


(Randbemerkung: Die Knödeltheorie wurde wirklich entwickelt, von einem Schüler der HTL [Höhere Technische LehrANSTALT] Wels)
Von Ghjea Lii

Rezepte der ÖSF-Mitgliedern

Mitwirkende

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Verwaltung Godo Lessman (FAIR)
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Nico Huch (BRI)
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