Chronik Pfingst-AC 2007

Aus ÖSF Zentraldatenbank
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Das Warten hat ein Ende

Freitag 25.05.07

Das Warten hat ein Ende. Endlich wieder Pfingsten. Endlich wieder AC. Dies ist der verzweifelte Bericht, aus der Sicht eines suchtgefährdeten.
Heute musste ich auf halbem Wege zur AC eine Pause einlegen. Es war Freitag Morgens und mein Motor war noch gar nicht ganz warm gelaufen als ich feststellen Musste, dass ich noch fünf Stunden arbeiten Musste, bevor auch für mich das Wochenende beginnen würde. Glücklicherweise konnte ich die Wartezeit sinnvoll nutzen und mir die Zeit mit dem Abschluss der laufenden Mission der USS Shenandoah vertreiben. So etwa gegen Mittag, nachdem ich ein Log eine Chronik und die letzten Anweisungen für meine Crew verfasst hatte, pellte ich mich aus meiner Arbeitskleidung und in mein Auto. Es warteten drei Stunden Autobahnfahrt im harten Jungle des Pfingstreiseverkehrs auf mich.
Zu dumm, dass ich nicht der einzige war, der die glorreiche Idee hatte, über Pfingsten irgendwo hin zu fahren. Kaum das ich mich ins Auto gesetzt hatte, stand ich auch schon an einer Tankstelle und musste zwei Holländer abwimmeln die nach Dänemark wollten. Unglücklicherweise fuhr ich in die andere Richtung. Obwohl unglücklicherweise fuhr ich überhaupt nicht, denn unglücklicherweise hatten die meisten, die dieselbe Idee hatten wir ich, ihr Gehirn offensichtlich Zuhause vergessen.
Dank eines Wunderwerks der Technik und viel Schweiß und Tränen schlug ich etwa drei Stunden nach meiner Abreise in Uslar auf. Ich öffnete die Tür meines fahrbaren Untersatzes und wollte gleich wieder abreisen. Es war bulleheiß und furchtbar stickig. Kein Wetter für jemanden, der drei Stunden Höllenritt hinter sich hatte.
Als ich dann die Jugendherberge vor mir sah, kam dann doch AC-Feeling auf. Bekannte Gesichter, die sich danach sehnten, mich zu umarmen, Doppelstockbetten mit zerfransten Bettlacken und viel zu keinen Kissen und natürlich Waschbecken. Diesmal ausnahmsweise mit Handtuchpapier, dafür aber ohne Seife. Balsam für meine vom Verkehrschaos des Freitags gebeutelte Seele.
Ich tauschte die üblichen Nettigkeiten mit meinen Mitspielern aus. Wunderte mich über neue und alte Beziehungen, lästerte ein wenig über die üblichen Verdächtigen und versuchte irgendwie die Zeit bis zum Abendessen totzuschlagen. Nur gut, dass die üblichen Verdächtigen sich nicht wehren konnten, denn so ersparte ich mir eine blutige Nase. Alsbald dann die Tür zum Speisesaal geöffnet wurde, traute sich mal wieder niemand, als erstes beim Buffet zuzugreifen. Es ist schon ein trauriger Anblick, wenn die versammelte Mannschaft sabbernd vor dem Abendbrot steht und keiner, so wie wir Deutschen das nun mal gewohnt sind, den Startschuss gibt. Schließlich fasste ich mir ein Herz, lockte den ahnungslosen Ben mit einer angeknabberten Tomate ans Buffet und drückte ihm in einem Moment der Unachtsamkeit, einen Teller in die Hand. Der erste Tagesordnungspunkt war abgehakt.
Der zweite Tagesordnungspunkt bestand darin, sich die üblichen Herbergsregeln anzuhören, ein mit viel Liebe gemachtes Namensschild zu empfangen und ein Handout namens „Photon“ zu schmökern. Nachdem auch dieser Tagesordnungspunkt abgehackt war, durfte der Rest des Abends frei gestaltet werden. Ich für meinen Teil hatte beschlossen, mit einigen Vertrauten Konterbier zu trinken und tiefschürfende philosophische Diskussionen zu führen. Unsere Hirne wurden dank dieser Diskussion derart sinnentleert, dass einige Diskussionsteilnehmer spontan ihre Wasserpfeife auspackten um unsre Hirne mit dem süßen Duft Apfeltabak zu füllen.
Der Teil dieser Geschichte, der sich damit beschäftigt, dass wir irgendwann in die Federn fielen, gehört eigentlich schon zum Samstag. Aber ich erzähle es trotzdem denn die menschliche Psyche nimmt diesen Tageswechsel sowieso nicht war und eigentlich gibt es darüber sowieso nicht zu berichten. Denn ich weis wirklich nicht mehr, wann ich eingeschlafen bin.

Samstag 26.05.07

Der Morgen danach fing damit an, dass ich gefragt wurde, ob ich noch schlafe. Sehr witzig! Wie auch immer, es war sowieso schon sieben Uhr und ab acht Uhr gab es was zu essen. Ich war es gewohnt so früh aufzustehen, also pellte ich mich aus den Kissen uns starrte verwirrt meine Umgebung an. Kurz nachdem ich mich an meine Umgebung gewöhnt hatte, regte sich etwas im Bett über mir und als dann noch zwei Füße vor meiner Nase baumelten, war es vorbei mit der morgendlichen Trägheit. Mein Körper fuhr auf das übelste zusammen und stieß einen Angstschrei aus. Das führte unweigerlich dazu, dass der Rest der Stubenbesatzung nun ebenfalls aktiv wurde.
Ich hatte beschlossen, die Zeit bis zum Frühstück sinnlos zu nutzen. Zu diesem Zweck liebäugelte ich damit, meinen Körper mit einer Dusche zu verwöhnen. Hätte ich vorher gewusst, welch körperliche Anstrengungen erforderlich wahren um dieses für Mitteleuropäer normalerweise unkomplizierte Waschungsritual zu vollziehen, währe ich besser im Bett geblieben. Frisch geduscht und voller Tatendrang, stürmte ich den Speisesaal. Glücklicherweise war ich diesmal nicht der erste Frühstücksgast, ergo musste ich auch niemanden mit einer Tomate an das Buffet locken.
Bevor ich nun das Wort an die rasenden Reporter Dan und Willy abgebe, noch ein paar Gedanken zu morgendlichen Kaffee. *brech … würg* Sorry aber mir ist immer noch schlecht. Dieser Kaffee war eine Beleidigung für meinen Gaumen. Dieses Gesöff konnte man nur mit einer gehörigen Portion Selbstverachtung ertragen. Ich habe danach etwa zwei Stunden versucht, dieses fiese pelzige Gefühl mit Milch, Orangenlimonade und ähnlichen Geschmacklosigkeiten aus meinem Mund zu vertreiben. Leider jedoch mit nur mäßigem Erfolg. So etwa gegen Zehn, es könnten auch fünf bis zehn Stunden vorher oder nachher gewesen sein, schleppte sich eine wabernde Masse in Richtung der Sportanlagen. Der Starbase Federation Cup stand auf der Tagesordnung. Man könnte auch einfach sagen … die ÖSF gegen den Rest der Welt. Der Vergleich hinkt ein wenig, aber der Rest der Welt gewann das Fußballspiel und die ÖSF vor allem an Erfahrung. Dank des großartigen Einsatzes einiger Mitspieler in der Schussphase Spiels, konnte eine größere Blamage abgewendet werden. Das Spiel endete bei einem Stand von 6:7 für den Rest der Welt. Der Schlusspfiff kam nicht nur für mich nach überraschenden 60 Minuten, denn ich hatte mal wieder keine Uhr dabei und der Schiedsrichter offensichtlich auch nicht.
Doch lesen sie mehr, in einem ausführlichen Spielbericht von Daniel Murdoch und Willam Parris. Nachdem die ersten Wunden geleckt, das Vorher- Nachher- Photo geschossen und das Spiel für meine Begriffe hinreichend analysiert war, schleppte sich die wabernde Masse zurück in die Jugendherberge. Ungefähr so etwa gegen zwölf, ich hatte im Übrigen immer noch keine Uhr, stand das Mittagessen auf dem Plan. Es gab … ähm Pampe mit Pampe und dazu als Nachtisch Pampe. Komisch eigentlich, denn auf dem Speiseplan standen Nudeln mit Tomatensoße. Einziger Lichtblick bei dieser ganzen Pampe, war das fast ein bisschen gekühlte Mineralwasser. Aber da konnte man ja auch nicht viel falsch machen. Außer vielleicht die Sache mit der Kühlung. Wahrscheinlich war das Gerückt mit den Kühlschränken einfach noch nicht bis in die hinterste Ecke des Weserberglandes vorgedrungen. Ja … es stimmt tatsächlich. Man kann aus Strom, „kalt“ machen. Womit wir schon fast beim nächsten Thema währen.
Während meiner einer und viele andere ahnungslos beim Essen saßen, wurde auf hinterhältige Weise und völlig ohne mein Zutun, der Transporter mit den Grundzutaten des Cocktailabends entladen. Leider brachte der gesamte Protest meinerseits überhaupt nichts. Na ja die Zutaten werden jetzt an einem geheimen Ort aufbewahrt.
Nachdem es für einen einfachen Teilnehmer wie mich, nichts mehr zutun gab und mehrere Versuche, ein wenig von den Vorbereitungen zum Bunten Abend mitzubekommen scheiterten, beschloss ich dass es an der Zeit war, ein wenig vorzuschlafen. Der Restliche Nachmittag hatte sich dann irgendwie erübrigt und über meine geheimen Träume, möchte ich dann lieber doch nichts erzählen.
Pünktlich zur angekündigten Abendbrotzeit, meldete sich mein Magen. Voller Vorfreude, es war ja schon fast 18:00 Uhr, erstürmte ich den Speisesaal. Zu meinem Erstaunen musste ich jedoch feststellen, dass niemand da war der mit mir essen wollte. Ein paar wildgewordene Kinder erklärten mich kurzerhand zu ihrer Beute, bevor ich entsetzt das Weite suchte. Hatte ich das Abendbrot etwa verpasst? Mitnichten! Denn irgendwann erfuhr ich aus zweiter, dritter vierter oder fünfter Hand, dass das Abendbrot um zwei Stunden verschoben wurde. Aus dem Probenraum für den Bunten Abend, drang immer noch verzerrtes Stimmengewirr. Ich glaube, man war gerade dabei, ein Duet zu proben.
An dieser Stelle mache ich einfach mal einen kleinen Schnitt. Begründung? Ich kann mit leerem Magen nicht nachdenken, geschweige den, mich an irgendwelche Details erinnern. Irgendwann, war jedoch der große Moment gekommen. Der Veranstalter, also der „Sternenflotte eV“ und die Herbergseltern hatten keine Kosten und Mühen gescheut, uns mit einem außerirdisch guten Buffet zu überraschen. Das Abendessen entschädigte für vieles, was beim Frühstück und Mittagessen schief gegangen war. Endlich war ich diesen pelzigen Geschmack vom Morgendlichen Kaffee, der sich so hartnäckig auf meinem Gaumen gehalten hatte, los. Nach dem Essen, bestellte ich mir an der Bar, eine Caipirinha und wartete auf den Beginn der ersten Darbietungen. Nach jeder Darbietung, holte ich mir eine neue Caipirinha. (Diese Cocktailgläser waren so verdammt klein) und nach jeder Caipirinha, wurde der Abend schöner.
Als ich so etwa 10 Caipirinha getrunken hatte, beschloss ich, dass es Zeit war ins Bett zu gehen. Es war schon nach Mitternacht und die Darbietungen des Bunten Abends, hatten sich bereits tief in mein Gedächtnis Eingebrannt. Für eine Weile wurde ich noch von den zuckenden wach gehalten. Schließlich und endlich gelang es mir jedoch, meine Umwelt nach und nach auszublenden und in das Reich er Träume hinüber zu treten.
Doch damit ist die Geschichte noch nicht zu Ende.
Ich möchte an dieser Stelle die Gelegenheit nutzen, eine Person in meinem Reisebericht zu erwähnen, die mir schon seit Tagen mit ihrem Anliegen im Ohr hängt. Doch erstmal die Geschichte wie es dazu kam. Wir ihr euch sicherlich schon denken könnt, war ich nicht der letzte der dank ausreichendem Alkoholgenuss ein Refugium zum Schlafen suchte. So etwa gegen halb fünf, starteten einige meiner Mitbewohner den hartnäckigen Versuch mir die Sache mit dem Refugium und so weiter, gleichzutun. Dabei folgte man jedoch, vor allem seinem Spieltrieb.
Das Spiel hieß, „Wie erweckt man jemanden aus dem REM-Schlaf.“ Die beteiligten waren Dan ich und Peta auf der einen Seite und Saavi, Ben, Sun und Vera auf der anderen. Im Verlaufe dieses Spiels, wechselte Dan mehrmals die Seiten, als er unter lautem Getöse das Bett über mir verließ. Der Rest der Spielbeteiligen beschäftigte sich mit so wichtigen Fragen wie: „Oh mein Gott, in dieses Bett komme ich ja nie rein.“ Oder „Weist du … ich hab soviel gesoffen, ich hab mich sogar mit Bart unterhalten.“ Und „Mann bist du gelenkig!“ Ich ertrug all diese Versuche, wie es sich für einen Ordentlichen Trekie gehört und blieb hartnäckig. Als dann jedoch der Versuch unternommen wurde, herauszufinden wie gut Luft (offene Tür), die üblichen Geräusche eines durchschnittlichen Toilettengangs zu dämmen, brachen bei mir alle Dämme. Ich suchte das Weite und schieb diese Zeilen. Ich hasse Spiele!

Sonntag 27.05.07

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