Planetenklassen

Aus ÖSF Zentraldatenbank
Wechseln zu: Navigation, Suche

Vorlage:Navigation:VWD-Thema Astronomie

(Dieser Artikel ist zur Überprüfung markiert. gez: Das SIC)


Allgemeines

Thema Planetenklassen 1.jpg In Star Trek kommt eine ganz bestimmte Art der Planetenklassifikation vor. Obwohl das System nicht immer ganz logisch ist, findet es weite Verbreitung.. Diese Planetenklassifikation folgt mit Absicht NICHT der im Web weit verbreiteten Version, in der die grössten Planeten Durchmesser von mehreren dutzend Millionen Kilometer haben, was absurd ist (die Sonne selbst hat nur 1.3 Millionen Kilometer Durchmesser.)

Wie ihr sehen werdet, habe ich versucht, dem ganzen etwas System zu geben. So umfassen die Planetenklassen A bis H Planeten, auf denen sich selten bis nie Leben entwickelt. I und J beschreiben typische Gasriesen, während die Klassen K bis P erdähnlichen Planeten in verschiedenen Entwicklungsstadien gewidmet sind. Die restlichen Klassen stellen dann Spezialfälle dar. Diese Art der Klassifikation macht (für mich) mehr Sinn als eine "wilde", wie sie oft im Web zu finden ist.

(c) Ken Gericke

A - H

Bei den Planetenklassen A bis H handelt es sich um Welten, die nur selten Leben tragen, weil sie entweder im falschen Abstand zu ihrer Sonne stehen, zuwenig oder zuviel Gravitation besitzen oder sonstwie ungeeignet sind. Die meisten Planeten des Universums fallen unter diesen Bereich. Bei den Planetenklassen A bis E handelt es sich eigentlich nicht um "richtige" Planeten, sondern um Überreste aus der Bildungszeit eines Sonnensystems.

A Asteroiden, "Kometen", bestehend vor allem aus Eisen von flüchtigen Gasen. Entstehen oft gegen Ende der Entstehung eines Planetensystems im äusseren Bereich. Durchmesser bis 1000 Kilometer. Viele kleinere Monde von Gasriesen fallen unter diese Klasse.

Beispiel: Komet Halley (Sol)
Thema Planetenklassen A.jpg
B Planetoiden, bestehend aus den Eisen von flüchtigen Gasen. Die grössten Planeten der Klasse A reichen oft an die Grösse von Planeten heran, weshalb sie in einer eigenen Klasse zusammegefasst werden. Durchmesser über 1000 Kilometer. Viele grössere Monde von Gasriesen fallen unter diese Klasse.

Beispiel: Planet Pluto (Sol)
Thema Planetenklassen B.jpg
C Asteroiden, felsig mit Durchmessern zwischen 0 und 10 Kilometern. Die grössten Asteroiden dieser Klasse können einer planetaren Zivilisation gefährlich werden, einige finden sich aber auch in Umlaufbahnen um Planeten.

Beispiel: Asteroid Eros (Sol)
D Kleine, felsige Planetoiden. Felsig mit Durchmessern zwischen 10 und 1000 Kilometern. Sie sind die grössten Übrigbleibsel aus der Bildungszeit eines Sonnensystems. Auch oft als Monde.

Beispiel: Asteroid Ceres (Sol), Asteroid Regula
Thema Planetenklassen D.jpg
E Planetesimale aus der Entstehungszeit eines Sonnensystems. Diese gewaltigen Körper kollidieren oft. Die Produkte von solchen Kollisionen sind oft Planeten (aller Klassen). Die Kollision der Erde mit einem Planetesimal der Klasse E führte zur Bildung des Mondes. Planetesimale haben Durchmesser zwischen 1000 und 10000 Kilometer. Viele werden von Gasriesen eingefangen und bleiben als riesige Monde in deren Orbit.

Beispiel: Planetesimal Theia (Sol), Saturnmond Titan (Sol)
F Planeten, die sich viel zu nahe an ihrer Sonne befinden, um Leben zu tragen, gehören zur Klasse F. Sie haben keine Atmosphäre, die Strahlung reflektieren könnte, und sind meistens regelrechte Glutöfen. Oft liegt eine gebundene Rotation mit dem Stern vor.

Beispiel: Planet Merkur (Sol)
G Welten, die zu weit weg sind, um Leben zu tragen. Sie sind oft zu kalt, zu klein oder haben zu dünne Atmosphäre, als dass sich Leben entwickeln könnte. Wenn es Leben gibt, dann liegt es in sehr primitiver Form vor.

Beispiel: Planet Mars (Sol)
H Diese Welten befinden sich eigentlich zu nahe an ihrem Stern, als dass sie Leben tragen könnten. Sie haben aber eine dichte, helle Atmosphäre, die einen grossen Teil der Strahlung zurück ins All reflektiert, so dass die Temperaturen auf der Oberfläche in akzeptablen Bereichen liegen. Extrem trocken, aber manchmal bewohnbar. Sauerstoff-Argon Atmosphäre (in seltenen Fällen) möglich. Oft aufgrund der Nähe zu ihrer Sonne UV-verstrahlt.

Beispiel: Planet Tau Cygna V (Tau Cygna)
Thema Planetenklassen H.jpg

I - J

Die beiden folgenden Planetenklassen wurden nur aus historischen Gründen nicht weiter unten bei den anderen Gasplaneten eingeteilt. Da das Planetenklassifikationssystem von der Erde aus eingeführt wurde, teilte man erst die Planeten des Sol-Systems ein. Erst später kamen die Klassifikationen ab K und weiter dazu. (Die Erde und ihr ähnliche Planeten wurden damals, nach vulkanischer Nomenklatur, zur "Minshara"-Klasse gerechnet.)

I Sogenannte Eisriesen sind Gasriesen, die sich in den äusseren Bereichen ihrer Sonne bewegen und vorwiegend aus flüchtigen Gasen wie Methan, Wassereis und Wasserstoff bestehen. Sie haben Durchmesser zwischen 20000 und 80000 Kilometern.

Beispiel: Planet Neptun, Planet Uranus (Sol)
J Typische Gasriesen gehören dieser sehr allgemeinen Klasse an. Sie umfasst alle Planeten, die Gasriesen auf einer weiten Umlaufbahn sind, vorwiegend aus Gasen wie Wasserstoff und Helium bestehen und oft viele Monde sowie Ringe besitzen. Diese Welten haben Durchmesser zwischen 50000 und 200000 km und Massen zwischen 0.1 und 10 Jupitermassen. Einige Heimatwelten von Spezies umkreisen als Monde eine Klasse-J-Welt.

Beispiel: Planet Jupiter, Planet Saturn (Sol)


K - P

Die folgenden Planetenklassen K bis P beschreiben Welten, die prinzipiell Leben tragen können, da sie sich im Richtigen Abstand zu ihrem Stern befinden und die richtige Gravitation haben, um ihre Atmosphären zu halten. (Sogenannte LAI-Planeten, "Life ab Initio") Als Faustregel lässt sich anwenden, dass die Planeten mit steigendem Buchstaben immer älter werden. Die Erde in ihrer Frühzeit mag Klasse K gewesen sein, in ferner Zukunft wird sie Klasse P sein.

K LAI-Planet im frühen Stadium der Entwicklung. Unbewohnbar für Menschen, obwohl Gravitation im akzeptablen Bereich liegt. Hohe Konzentrationen von CO2 in der Atmosphäre, wenig bis kein Sauerstoff. Hohe vulkanische Aktivität. Primitives Leben möglich. Vergleichbar mit der Erde im Archaikum.

Beispiel: Planet Mudd
L Felsige, trockene Welt mit grösseren Anteilen an Sauerstoff und Argon in ihren Atmosphären, können prinzipiell Leben tragen, vor allem Pflanzen an Land. Noch immer hoher CO2 Gehalt in der Atmosphäre. Aktiver Vulkanismus. Vergleichbar mit der Erde im Proterozoikum.

Beispiel: Indri VIII (Indri)
M Fruchtbare Welt mit Leben in Hülle und Fülle. Die Heimatwelten vieler, wenn nicht der meisten Spezies liegen auf Klasse-M-Welten. Das Leben hat auf diesen Welten alle möglichen ökologischen Nischen gefüllt. Sauerstoff und Stickstoff finden sich in der Atmosphäre. Planeten der Klasse M sind immer noch geologisch aktiv.

Beispiel: Terra, Vulcan, Andor, Betazed, Qo'nos, Romulus, Cardassia, Ferenginar, etc.
N Planeten dieser Klasse sind bereits etwas älter. Das Leben auf diesen Welten neigt sich dem Ende zu, die Lebensformen verlieren langsam an Kompelxität. Da solche Welten geologisch eher ruhig sind, werden Landmassen abgetragen, der Anteil an Oberflächenwasser ist relativ hoch. Welten der Klasse N sind oft zu bis zu 90% mit Wasser bedeckt. Vergleichbar mit der Erde in etwa 800 Millionen Jahren. Niedrige Sauerstoff-Anteile in der Luft.

Beispiel: ?
Thema Planetenklassen N.jpg
O Geologisch tote LAI-Planeten am Ende ihrer Entwicklung. Oft im Orbit um sich aufblähende Rote Riesen zu finden. Die Oberfläche ist aufgrund der extremen Erosion praktisch vollständig von Wasser bedeckt, das Leben beschränkt sich auf die Ozeane. Die Atmosphäre füllt sich immer mehr mit Wasserdampf. Oft herrschen hohe Temperaturen.

Beispiel: ?
Thema Planetenklassen O.jpg
P Diese LAI-Planeten haben ihr Leben, ihre Atmosphäre und ihr Wasser bereits verloren. Sie sind ausgedorrte, trockene, lebensfeindliche Wüstenwelten, die um Rote Riesen kreisen.

Beispiel: ?
Thema Planetenklassen P.jpg


Q - Z

Die letzten Klassen in dieser Zusammenstellung stellen die Exoten unter den Planeten dar. Sie sind, verglichen mit den anderen Welten, eher selten und doch speziell.

Q Dilithiumreich. Die Planeten der Klasse Q stellen eine Besonderheit dar, da sie extrem reich am strategisch wichtigen Erz Dilithium sind. Ihre Entstehung ist noch immer unverstanden.

Beispiel: Asteroid Rura Penthe (Rura), Remus (Romulus Star System)
R Supermassiver Planet. Planeten dieser Klasse sind prinzipiell zwar erdähnlich, jedoch wesentlich massiver. Sie haben mindestens 2 Erdmassen, höchstens jedoch 10 Erdmassen. Sie haben oft extrem dichte Atmosphären. Manchmal handelt es sich bei diesen Planeten um weit nach Innen gewanderte Planeten der Klasse I. Nur ganz selten findet sich auf einem solchen Planeten Leben.

Beispiel: ?
S Hypermassiver Planet. Hypermassive Planeten sind noch seltener als die supermassiven. Sie haben Massen über 10 Erdmassen und eine mörderische Oberflächengravitation. Sie sind oft extrem vulkanisch aktiv und bleiben es während ihrer ganzen Lebenszeit. Leben tritt hier praktisch nie auf.

Beispiel: ?
Thema Planetenklassen S.jpg
T Planeten der Klasse T sind Gasriesen auf extrem exzentrischen Orbits. Sie wurden wahrscheinlich irgendwann in ihrer Entwicklung in ihrer Bahn gestört, dass sie einen solchen Orbit annahmen. Oft zu finden in Doppelsternsystemen. Manchmal fallen solche Gasriesen in ihre Sonnen.

Beispiel: 70 Virginis b
U Diese Klasse wird auch "Hot Jupiters" genannt. Es handelt sich dabei um Gasriesen, die ihre Sonne extrem nahe, in oft weniger als einem zehntel AU umkreisen. Sie sind extrem heiss, ihre Atmosphären verdampfen langsam in den Weltraum.

Beispiel: 51 Pegasi b
V Planeten der Klasse V sind übergrosse Planeten der Klasse J. Sie sind bereits so massiv (mehr als 10, aber weniger als 13 Jupitermassen), dass sie sich wieder zusammenziehen, anstatt noch grösser zu werden. Ihre Durchmesser betragen daher weniger als 200000 Kilometer. Sie strahlen oft beträchtliche Mengen an Infraroter Strahlung ab.

Beispiel: Aldebaran b
W Planeten der Klasse W stellen eine Übergangsform zu den kleinsten Sternen dar. Man nennt sie daher auch "Braune Zwerge". Sie haben zwischen 13 und 80 Jupitermassen, leuchten bereits teilweise selbstständig (im Infraroten Teil des EM-Spektrums) durch die Deuteriumfusion in ihrem Kern. Planeten dieser Klasse können bereits Monde haben, die durch ihre Wärme erwärmt werden.

Beispiel: Gliese 229 B
Thema Planetenklassen W.jpg
X Manchmal kommt es vor, dass Planeten ihre Umlaufbahn verlassen, etwa weil sie gravitativ aus dem System gedrückt werden, oder weil ihr Stern explodiert. Diese freifliegenden Planeten (auch "Rogues" genannt) werden in dieser Klasse zusammen gefasst.

Beispiel: ?
Y Einige Planeten scheinen gerade dazu gemacht, um lebensfeindlich zu sein. Diese glühenden Backöfen mit Oberflächentemperaturen von bis zu 800 Kelvin, hohen Atmosphärendrucken, saurem Regen und starken Stürmen teilt man in die manchmal auch "Dämon-Klasse" genannte Y-Klasse ein.

Beispiel: Planet Venus (Sol)
Thema Planetenklassen Y.jpg
Z In diese Klasse fallen alle Welten, die sich nicht durch eine der anderen Klassen beschreiben lassen.
Beispiel: Wasserplanet (DQ),
Planet mit Dilithiumresonanzkern (DQ)
Thema Planetenklassen Z.jpg

Links


Vorlage:Navigation:VWD-Thema Astronomie
Vorlage:Navigation:UEB-Thema