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GDB-Prüfungsartikel von Youkichirou Masaoka


Unter Zeitreise versteht man zumeist die Bewegung von Personen aber auch von Gegenständen durch die Zeit. Dabei kann die Reise sowohl in eine frühere Zeit (Vergangenheit) als auch in eine spätere Zeit (Zukunft) gehen. Der Unterschied zum normalen Zeitfortschritt besteht dabei in der Unterbrechung der Linearität der Zeit.

Theorie

Die Menschheit geht im Allgemeinen davon aus, dass eine Linearität der Zeit existiert. Das heißt, dass die Zeit von uns aus betrachtet nur in eine Richtung läuft. Stephen Hawking sagte dazu: „Wir können sehen wie eine Tasse vom Tisch fällt und in Scherben geht, aber wir werden niemals sehen, wie sich eine Tasse zusammenfügt und auf den Tisch zurückspringt“. Aus diesem Grunde entspringt die Idee der Zeitreise dem Gedanken, vor allem Dinge in der Vergangenheit zu verändern, um damit eine bessere bzw. andere Zukunft zu schaffen. Doch genau aus diesem Grund entstehen einige Probleme. Darunter gehören das Großvaterparadoxon, das Ontologische Paradoxon, sowie die speziellen Formen des Großvater-Paradoxon: Das Prädestinationsparadoxon und das Pogo-Paradoxon.

Großvater-Paradoxon

Das Problem

Angenommen man reist in eine Vergangenheit, wo der eigene Großvater noch jung und kinderlos ist. Wenn man eben jenen dann töten würde, wirft das einige grundlegende Fragen auf. Denn, wie kann man existieren, wenn der eigene Vater und damit man selbst nie geboren wurde? Und wenn es einen selbst nicht gibt, wie konnte man dann überhaupt in die Vergangenheit reisen? Schlimmer wird jene Frage noch, wenn man die Zeitreisemaschine selber erfunden hat. Da stellt sich dann auch die Frage, wie man zurück in die Zukunft kommt und was mit einem selbst passiert, wenn man jenes schafft. Entweder man existiert gar nicht mehr oder ist ein Fremdkörper in dieser Zukunft.

Multiversen-Lösung

Star Trek geht von der Lösungsidee aus, dass es mehr als nur eine Zeitlinie und damit mehrere Dimensionen bzw. Universen gibt. Diese Theorie nennt man auch Multiversen-Theorie. Würde man also wie beschrieben seinen eigenen Großvater töten, dann gäbe es einen tatsächlich in einer Zukunft nicht mehr. In der eigenen Zukunft jedoch existiert man weiterhin. Man hat quasi die Zeitlinie von dem Zeitpunkt an aufgespalten. Diese Theorie stellt jedoch den Sinn der Zeitreise in Frage. Denn mit einer solchen Theorie ist es gut möglich, dass jede Zeitreise sinnlos wird, da die Zeitlinien eh nur aufgespalten statt direkt verändert werden. Aus diesem Grunde werden in Star Trek vor allem auch Paralleluniversen erforscht, um eben jene veränderte Zeitlinien überwachen zu können.

Ontologisches Paradoxon

Die Erhaltung von Energie

Wenn man sich bestimmte Zeitreiseszenarien ausmalt, kollidiert man mit einem berühmten Gesetz der Physik. Man stelle sich vor, dass man einen einzigartigen Gegenstand mit in die Vergangenheit nimmt und diesen dort zur Aufbewahrung gibt. Nun nimmt man jenen Gegenstand in der Zukunft wieder entgegen und schickt ihn wieder in die Vergangenheit aber verwahrt ihn an einem anderen Ort. Am Ende hätte man in der Zukunft schließlich zweimal den gleichen Gegenstand zur Hand. Dies widerspricht jedoch der Logik der Energie-Masse-Erhaltung. Denn wir haben quasi aus dem Nichts einen neuen Gegenstand erschaffen, der vorher nur einmal existiert hat. Gleiches Problem entsteht auch mit der eigenen Zeitreiseexistenz.

Lösung 1: Energieumsetzung

Dieser Lösungsansatz geht von der Idee aus, dass wir bei der Zeitreise ja eine Menge Energie benötigen. Und je mehr wir auf die Zeitreise mitnehmen, desto mehr Energie müssen wir demnach auch aufwenden. Somit würde die Duplizierung des besagten Gegenstandes dadurch möglich sein, dass die zur Zeitreise aufgewandte Energie in jenen Gegenstand gesteckt wird. Dadurch kann jener in derselben Zeit schließlich zweimal existieren, ohne dass das Grundgesetz gebrochen wurde.

Lösung 2: Multiversen

Wenn wir zur eigentlichen Multiversen-Theorie zurückgehen, kann man auch eine einfache Lösung finden. Diese besagt, dass der Gegenstand von vornherein nicht zweimal existieren würde, da wir beim zweiten Mal Zeitreisen nicht in derselben Vergangenheit landen wie beim ersten Mal. Somit existiert der Gegenstand einzigartig in zwei verschiedenen Zeitlinien. Ein alternativer Gedankengang wäre jener, dass der Gegenstand von vornherein zweimal bereits in einer Zeitlinie existiert hat und man damit quasi nichts verändern würde. Mit diesem Gedanken trifft man jedoch auf das Prädestinationsparadoxon.

Prädestinationsparadoxon

Dieses Paradoxon ist eine Abwandlung des Großvater-Paradoxon. Die Frage ist dabei, was passiert, wenn man Dinge verändert, die einen selber betreffen und jene Dinge in der Zukunft aber schon passiert sind. Zwei Beispiele.

  1. Man stürzt eine Klippe herunter, wird aber von einem gespannten Netz aufgefangen. Später reist man in die Vergangenheit gereist und sieht sich selbst von der Klippe fallen. Daraufhin spannt man jenes Netz, welches einen vorher gerettet hatte. Dies würde also bedeuten, dass es vorherbestimmt war, in die eigene Vergangenheit zu reisen, um sich so selbst zu retten.
  2. Eine Person ist in der Vergangenheit und schwängert seine eigene Urgroßmutter. Diese gebärt dann den eigenen Großvater, welcher wiederum die eigene Mutter zeugt. Und jene wiederum bekommt dann die Person als Kind, die in die Vergangenheit gereist war. Damit wäre man sein eigener Urgroßvater und ohne diese Zeitreise hätte man wohlmöglich gar nicht existiert.

Für dieses Paradoxon gibt es noch keinen brauchbaren Lösungsansatz. Denn wenn man die Multiversen-Theorie zur Lösung nimmt, dann kann man zwar erklären, wie man sich selbst retten kann. (Man reist von der eigenen Zeitlinie in eine Vergangenheit einer anderen Zeitlinie und rettet dort sich selbst.) Jedoch bleibt die Frage offen, wieso man überhaupt losgereist ist, wenn man ja eh gerettet wird und wie man in der eigenen Zeitlinie gerettet werden konnte. Letzteres könnte durch verschränkte Zeitreise erklärt werden. Dies würde bedeuten, dass auch die Person in der anderen Zeitlinie einen selbst rettet und man jene eventuell von dem Problem unterrichtet hat. Doch damit würde das gesamte Erklärungsgerüst vom Startpunkt wieder zusammenbrechen, da man ja dann auch genauso gut sich selbst in der eigenen Zeitlinie retten könnte.

Pogo-Paradoxon

Der Name dieses Paradoxons stammt vermutlich von einem Comicstrip namens Pogo von Walt Kelly, woher das Zitat "Ich habe den Feind gesehen, und der Feind bin ich selbst." stammt. Dieses Paradoxon beschäftigt sich nämlich mit der Frage, was wäre, wenn man versuchen würde, ein Ereignis in der Vergangenheit ungeschehen zu machen und dabei jenes Ereignis eigentlich erst ausgelöst wird. Das bekannteste Beispiel für dieses Paradoxon stammt aus „Star Trek: Der erste Kontakt“. Hier versuchen die Borg durch die Reise ins Jahr 2063 zu verhindern, dass die Menschheit es schafft, das erste warpfähige menschliche Schiff, die Phoenix, zu starten. Die USS-Enterprise-E interveniert und hält die Borg auf. Doch eben erst durch jene Intervention ist der erste Warpflug erfolgreich. Ohne jene wäre der Test ein Fehlschlag geworden.

Da dieses Paradoxon dem des Prädestinationsparadoxon sehr ähnlich ist, kann man jenes bisher genauso schlecht lösen. Man kann jedoch von den gleichen Ansätzen ausgehen und versuchen, das Ganze über die Multiversen-Theorie zu erklären. Jedoch gelingt dies nicht vollständig.

Technik

Eine Reihe von Technik ist notwendig, um überhaupt durch die Zeit reisen zu können. Dabei gibt es sowohl natürliche Erscheinungen, die genutzt werden können, als auch künstlich erschaffene.

Natürliche Erscheinungen

Schwarzes Loch

Datei:Black Hole Milkyway.jpg
Ein fiktives schwarzes Loch. Die Raumzeitkrümmung nahe dem schwarzen Loch ist gut erkennbar. Quelle: Wikipedia

Ein schwarzes Loch ist das Endprodukt eines riesigen Sterns, welcher nach Ablauf seiner Lebenszeit in sich selbst zusammengebrochen ist. Schwarze Löcher sind extreme Verdichtungen von Masse und haben damit eine hohe Anziehungskraft. Diese hohe Anziehungskraft verursacht, dass sich der Raum und damit auch die Zeit krümmen. Verbinden sich nun zwei schwarze Löcher an ihren „Enden“, dann entsteht theoretisch ein sogenanntes Wurmloch. Dieses Wurmloch verbindet somit zwei Orte im All, so dass das Wurmloch wie eine Art Abkürzung durchs All funktioniert. Diese Abkürzung würde einen jedoch nicht nur an einen anderen Ort, sondern eventuell auch in eine andere Zeit bzw. ein anderes Universum befördern.

Raumspalte

Diese „Risse“ im Zeit-Kontinuum können sowohl willkürlich entstehen, als auch künstlich erschaffen werden. Dabei verbinden sie zwei verschiedene Zeit-Ebenen miteinander. Künstlich erschaffene Raumspalten können dabei präzise auf die gewünschte Zeit „eingestellt“ werden.

Nexus

Der Nexus bezeichnet einen Ort unabhängig vom Raum-Zeit-Gefüge. Dieses Paralleluniversum ist aufgrund seiner Unabhängigkeit auch völlig frei gestaltbar. So trifft Picard in „Star Trek: Treffen der Generationen“ im Nexus auf eine Familiensituation, die genau seinen Vorstellungen entsprochen hätte. Doch die Realität im Nexus wird als „falsch“ angesehen und damit abgelehnt.

Künstliche Methoden

Zeitkapsel im 26. Jahrhundert

Jene Zeitkapsel sind Geräte, die speziell für die Reise durch die Zeit geschaffen werden. Es sind die ersten Zeitreiseeinheiten und damit meist nur für wenige Personen ausgelegt. Sie machen sich Raumspalten zunutze, um durch die Zeit zu reisen.

Zeitschiff

Zeitschiffe sind speziell ausgerüstete Raumschiffe, die zur Überwachung der Zeit und der Veränderung jener entworfen wurden. Dabei machen sie von vielen modernen Technologien Gebrauch. Darunter der temporale Transporter, welcher eine Modifikation des gewöhnlichen Transporters ist und damit den Nutzer nicht nur durch den Raum sondern auch die Zeit „beamt“. Um das Schiff vor temporaler Veränderung zu schützen, ist jenes mit temporalen Schilden ausgestattet. Jene Schilde verhindern, dass das Schiff von den Veränderungen in der Zeit betroffen wird. Dies ist dann wichtig, falls das Schiff durch den Eingriff in die Vergangenheit zerstört werden und nicht mehr existieren würde. Weiterhin besitzt das Schiff auch temporale Sensoren und Kommunikationssysteme, um Abläufe in der Zeit überwachen zu können und eventuelle Zeitreisende zu kontaktieren.

Die bekannteste Zeitschiffklasse ist die Wells-Klasse, welche im 29. Jahrhundert gebaut wird. Die USS Relativity ist beispielsweise ein Schiff der Wells-Klasse.

Zeitkapsel im 31. Jahrhundert

Diese Zeitkapsel werden vornehmlich von Wissenschaftlern genutzt, um die Zeit zu erforschen. Im Gegensatz zu den Kapseln des 26. Jahrhundert sind jene in der Lage selbstständig durch die Zeit zu reisen. Außerdem besitzen sie modernste Technologien, um den Zeitreisenden die eigentliche Reise so angenehm wie möglich zu gestalten. Darunter zählen modernste organische Computertechnologien und eine Technologie die das Innere des Schiffs größer macht, als es rein physikalisch sein dürfte.

Zeitportale

Jene Portale sind Weiterentwicklungen der temporalen Transporter aus dem 29. Jahrhundert. Zeitportale werden im 31. Jahrhundert von Zeitagenten benutzt, um durch die Zeit zu reisen.

Star Trek Folgen

Hier nun mal eine Auflistung von Star Trek Folgen, die das Thema Zeitreise beinhalten.

Staffel Folgen
Raumschiff Enterprise (Staffel 1) Implosion in der Spirale

Morgen ist Gestern

Griff in die Geschichte

Raumschiff Enterprise (Staffel 2) Ein Planet, genannt Erde
Raumschiff Enterprise (Staffel 3) Portal in die Vergangenheit
Die Enterprise (Staffel 1) Die Täuschung
Raumschiff Enterprise: Das nächste Jahrhundert (Staffel 1) Begegnung mit der Vergangenheit
Raumschiff Enterprise: Das nächste Jahrhundert (Staffel 2) Die Zukunft schweigt
Raumschiff Enterprise: Das nächste Jahrhundert (Staffel 3) Die alte Enterprise

Picard macht Urlaub

Raumschiff Enterprise: Das nächste Jahrhundert (Staffel 5) Der zeitreisende Historiker

Déjà Vu

Gefahr aus dem 19. Jahrhundert (Teil 1)

Raumschiff Enterprise: Das nächste Jahrhundert (Staffel 6) Gefahr aus dem 19. Jahrhundert (Teil 2)

Willkommen im Leben nach dem Tode

Gefangen in einem temporären Fragment

Raumschiff Enterprise: Das nächste Jahrhundert (Staffel 7) Ritus des Aufsteigens

Gestern, Heute, Morgen

Star Trek: Deep Space 9 (Staffel 3) Gefangen in der Vergangenheit

Der Visionär

Star Trek: Deep Space 9 (Staffel 4) Der Besuch

Kleine, grüne Männchen

Die Übernahme

Star Trek: Deep Space 9 (Staffel 5) Immer die Last mit den Tribbles

Kinder der Zeit

Star Trek: Deep Space 9 (Staffel 6) Tiefes Unrecht

Das Zeitportal

Star Trek: Raumschiff Voyager (Staffel 1) Subraumspalten

Das Nadelöhr

Star Trek: Raumschiff Voyager (Staffel 3) Vor dem Ende der Zukunft

Temporale Sprünge

Star Trek: Raumschiff Voyager (Staffel 4) Ein Jahr Hölle
Star Trek: Raumschiff Voyager (Staffel 5) Temporale Paradoxie

Zeitschiff Relativity

Star Trek: Raumschiff Voyager (Staffel 6) Voller Wut
Star Trek: Raumschiff Voyager (Staffel 7) Zersplittert

Endspiel

Star Trek: Enterprise (Staffel 1) Der kalte Krieg

Die Schockwelle (Teil 1)

Star Trek: Enterprise (Staffel 2) Die Schockwelle (Teil 2)

Die Zukunft

Star Trek: Enterprise (Staffel 3) Dämmerung

Carpenter Street

Azati Prime

Stunde Null

Star Trek: Enterprise (Staffel 4) Sturmfront
Filme Star Trek IV: Zurück in die Gegenwart

Star Trek

Star Trek: Treffen der Generationen

Star Trek: Der erste Kontakt

Einzelnachweise