Akademiekurs BOV
Beschreibung des Kurses
Das Ziel dieses Kurses besteht darin dem Kadetten die Grundwerte und Aufgaben eines Offiziers zu vermitteln, die sich aus dem Handbuch der ÖSF ableiten. Darüber hinaus soll der Kadett auf den Umgang mit Verantwortung und Verfügungsgewalt, im Sinne der in ÖSF anerkannten Verhaltensregeln für einen positiven und reibungslosen Spielablauf, vorbereitet werden. Neben der Behandlung des zugehörigen Skriptes ist daher auch die Kenntnis des aktuellen Handbuches für ein erfolgreiches Bestehen unerlässlich.
Jeder Spieler ab dem Rang eines Crewman darf diese Prüfung ablegen, die nicht nur für den erfolgreichen Abschluss der Akademieausbildung notwendig ist, sondern auch für die Tätigkeit als regulärer Abteilungsleiter erforderlich.
Inhaltsverzeichnis
Einführung
Offiziersverhalten - Wozu das Ganze? Viele werden sich sicher genau das Gleiche fragen, wo doch die ÖSF nur ein Spiel sein soll. Dieser Kurs soll aber nicht zeigen, welches Gepflogenheiten im realen Leben gelten, sondern was für einen "Offizier" als administrative Person im Spiel ÖSF wichtig ist. Bei so vielen Spielern ist es ähnlich wie beim Kurs BO2: Regelwerk einfach notwendig, dass nicht jeder macht, was er will und sich verhält, wie ein Elefant im Porzelanladen.
Befehle
Ein Befehl ist eine schriftliche Anweisung des Vorgesetzten etwas zu tun. Es ist auch möglich, dass der Befehl an seine Untergebenen weitergegeben werden kann, wenn das im Befehl selbst genannt wird. Dabei muss man unterschieden, ob der Befehl sofort ausgeführt werden soll oder ob das noch Zeit hat. Gehen wir das praktisch an: Der CO bittet seinen XO in der Access-Liste seines Schiffschannels einige Mitglieder einzutragen, damit sie beim Joinen automatisch ihre Rechte kriegen. Dies zu erledigten ist eine Frage von Minuten, weshalb man davon ausgehen kann, dass es sofort zu erledigen ist. Ein anderes Beispiel wäre die Anweisung, das RPG mit einem Log in eine bestimmte Richtung zu lenken. Kommt dieser Befehl nun um 23 Uhr, obwohl man am nächsten Tag arbeiten muss und schon auf dem Weg ins Bett ist, kann man davon ausgehen, dass auch am darauf folgenden Tag das Log geschrieben werden kann. Es ist also nicht notwendig, dass man den Befehl ausführt auf Kosten des morgigen Arbeitstages. RL vor VL.
Befehle können zeitlich aber auch genauer definiert sein. Würde euch der Vorgesetzte sagen, dass er am Samstag nicht zu Hause ist und ihr bitte die Belobigungsvorschläge für ihn erledigen sollt, meint er damit sicher nicht den Sonntag. Der Befehl ist auf die Zeit von Sonntag zwischen 0:00:59 und 23:59:00 Uhr definiert.
Ist einmal nicht klar, welche Zeit gemeint ist, muss man sich beim Vorgesetzten informieren, was er damit gemeint hat.
Bevor man einen Befehl erteilt, sollte man sich konkrete Fragen stellen, weshalb überhaupt dieser Befehl nun nötig ist. Man muss auch überlegen, ob dieser den Befehlsempfänger nicht überfordert. Mit diesem Fragen schließt man aus, dass Befehle erteilt werden, nur weil jemand einen beispielsweise verärgert hat. Sie sollten nur dem Wohl des Schiffes dienen. Auch die Konsequenzen, die dieser Befehl mit sich bringt, sollten wohl durchdacht sein. Natürlich sollte der Befehl auch nicht gegen das Handbuch verstoßen.
Ein guter Rat ist auch immer, die erteilten Befehle zu speichern. Habt ihr eine Mail erhalten, sollte diese nicht gleich im Papierkorb landen. Ebenso ist es mit den Logs aus dem Chan. Es könnte ja sein, dass der CO Morgens aufwacht und sich denkt, was der XO da für Blödsinn gemacht hat und dann nachfragt. In dem Fall ist man auf der richtigen Seite und kann nachweisen, dass es ein Befehl war. Ähnlich verhält es sich mit Warnungen, die ihr erteilt.
So selten es auch vorkommt: Man muss sich nicht jeden Befehl gefallen lassen.Folgende Gründe könnten dafür ausreichend sein:
- Der Befehl verstößt gegen das Handbuch. Hier sollte man auch erst sehen, ob der Befehl sofort ausgeführt werden soll. Sollte dies der Fall sein, führt ihr die Anweisung aus. Sollte sich herausstellen, dass dieser Befehl nicht mit dem Handbuch vereinbar ist, trifft euch keine Schuld. Solltet ihr mehr Zeit für eine Ausführung haben, könnt ihr eurem CO die Bedenken mitteilen. Besteht dieser immer noch darauf, könnt ihr den Befehl mit Verweis auf die entsprechende Passage im Handbuch verweigern.
- Der Befehl bezieht sich auf euer RL statt das RPG. Ein kommandierender Offizier darf euch zum Beispiel nicht befehlen, in den nächsten 2 Stunden ein Log zu schreiben. Natürlich darf man nicht Wochen lang nichts tun. Jedoch würde diese kurze Zeitspanne zu sehr auf eure RL-Planung wirken. Auch kann man euch nicht befehlen, zu welchen Zeiten ihr online sein müsst. Das könnt nur allein ihr entscheiden. Ob man dabei dann noch die Kriterien für Posten erfüllt, ist wieder eine andere Sache.
- Der Befehl schadet der ÖSF / dem Schiff (z.B. ein Aufruf zur Meuterei, Boykott oder die Verunglimpfung von Personen). Hierbei sollte man nicht dem Glauben verfallen, dass man nicht bestraft wird, nur weil man mitmacht, weil es einem befohlen wurde. Jedem sollte klar sein, dass Meuterei schlecht ist für das Schiff und die ÖSF.
- Der Befehl hat keinen Absender (natürlich darf euch nicht irgendwer einen Befehl zuschicken).
Hierarchischen System
Wozu gibt es bei der ÖSF ein hierarchisches System? Kann man das nicht nur im RPG belassen und dann im Chan ganz normal miteinander reden? Dagegen ist auch nichts zu sagen. Man sollte nicht denken, dass der CO ein Übermensch ist, der immer Recht hat. Jedoch hat er die Pflicht, sich um das ganze Schiff zu kümmern. Er ist der Spielleiter, weshalb man ihm gewisse Entscheidungsgewalt zusagt. Ich möchte mit folgendem Fall weitermachen, welcher schon seit Jahren in diesem Kurs benutzt wird:
<Cad1st_Ferguson> du, hast du den befehl vom captain gelesen?
<PO2nd_Reily> den wegen der Mission? Ja hab ich
<Cad1st_Ferguson> ich find der Captain spielt sich da zu sehr auf. er ist grad erst an Bord gekommen und muss gleich mal eingreifen
<PO2nd_Reily> hmm ja
<PO2nd_Reily> was sagt der XO dazu, weißt du das?
<Cad1st_Ferguson> naja. der steht auch nicht wirklich hinter ihm und versteht nicht, warum wir das jetzt umschreiben müssen, aber er ist ein Feigling. Er sagt, dass einem Befehl des COs folge zu leisten sei.
<Cad1st_Ferguson> Der CO hat ja nicht nur die Sicherheit damit angegriffen, sondern auch die Technik
<PO2nd_Reily> findest du?
<Cad1st_Ferguson> klar.. und außerdem, wir sind ja keine deppen und es ist nicht unser erstes RPG. der will nur seinen kopf durchsetzen. aber da spielt die Sicherheit nicht mit.
<PO2nd_Reily> wie? Was hast du vor? <Cad1st_Ferguson> ich werde jetzt ein log schreiben, in dem ich die Handlung wieder umschreibe. Machst du als CTO und als mein Freund mit?
<Cad1st_Ferguson> ...und schreibst dann auch noch ein Log, dass dem Neuen CO gleich mal zeigt, dass er nicht tun kann was er will?
<PO2nd_Reily> ja, ok.
<Cad1st_Ferguson> gut :-)
Was soll man davon halten? Versetzt man sich in die Lage des COs, so wird man feststellen, dass er nun in einer sehr schlechten Position ist. Auch die beiden oben genannten Offiziere kann man vielleicht verstehen, wird jedoch zum Schluss kommen, dass sie die Situation nicht im Geringsten verbessern. Wie soll der CO dort reagieren?
Er könnte die beiden Offiziere natürlich bestrafen, jedoch würde das die Situation noch kritischer machen. Weitere Befehle des kommandieren Offiziers wären nur noch unter Androhung von Strafen durchzusetzen. Das ganze RPG würde außer Kontrolle geraten. Die Zusammenarbeit zwischen den Abteilungsleitern und der Führung wäre gestört. Auch neue Mitglieder würden
von dem Streit, der von den zwei Offizieren nun öffentlich gemacht wurde, abgeschreckt werden. Im schlimmsten Fall würden sich dauerhaft Gruppen bilden, die sich um die jeweiligen Parteien scharen. Es mag zwar hart klingen, aber in solch einem Fall müsste sich ein Offizier überlegen, ob er nicht besser abtritt, wenn er es nicht schafft, einen Kompromiss zu erzielen oder sich durchzusetzen. Er kann das Schiff auf Dauer nicht führen, nur weil die Crewmitglieder vor einer Strafe Angst haben; das ist kein Zustand.
Man sieht also, dass ein solches Verhalten zu nichts führt außer Ärger. Keiner profitiert von einer solchen Situation. Am wichtigsten ist in solchen Fällen Reden. Man muss sich unterhalten, das Geschehen im RPG analysieren. Man kann natürlich versuchen, den CO zu überreden, doch bitte etwas anderes einzubauen, damit man mehr zu tun hat. Lehnt er jedoch ab, sollte man das akzeptieren.
Da der CO nicht vom Himmel fällt, sondern vom KAD ernannt wird, nachdem dieser ihn Monate beobachten konnte, kann man davon ausgehen, dass dieser etwas von seinem Handwerk versteht. Auch er hat nur eines vor: Er will die Mission so gestalten, dass sie allen Spaß macht.
Beschwerden
All dies schließt natürlich nicht aus, dass ihr mit einer Person nicht zufrieden seid und dem, was sie tut. Man darf sich natürlich immer beschweren. Nur wie macht man das richtig?
Zuerst sollte man natürlich mit der Person sprechen, um die sich das Ganze dreht. Es ist absolut nicht förderlich für das Gesprächsklima, wenn der CMO plötzlich von seinem CO erfährt, dass Crewman X nicht zufrieden mit seinen Logs ist. Eine weitere Zusammenarbeit wird sich hier vielleicht schwierig gestalten.<br<
Sollte dies kein Ergebnis mit sich bringen, muss folgende Reihenfolge eingehalten werden: AL --> XO --> CO --> KAD
Natürlich sollte die Form der Beschwerde auch nicht die niederträchtigste sein, die man kennt. Höfliches Argumentieren führt immer noch am schnellsten zu einer geordneten Diskussion, die auch Ergebnisse bringt.
Autorität
Durch ein vorbildliches Verhalten erwirbt man sich am ehesten Autorität. Ein junges Mitglied wird eher jemanden um Hilfe bitten, wenn er weiß, dass dieser auch hilfsbereit und freundlich ist. Auch die Kompetenz spielt hier eine Rolle, ebenso wie die Erfahrung. Hierbei kann man auch einen guten Bogen zu den Rängen ziehen. Ein Rear Admiral wird sicherlich mehr Erfahrung haben, als ein Fähnrich. Durch die CSD muss man hier natürlich vom Schreiberrang ausgehen. Auch der Grad der Einflusses auf die Entwicklung eines neuen Mitgliedes sollte hierbei nicht unterschätzt werden, da sich junge Chargen oft ein Beispiel an vorbildlichen Offizieren nehmen. Ich versuche einige Sachen aufzuzählen, die euch vielleicht in absehbarer Zeit Autorität erwerben lassen:
- Quantitativ und Qualitativ gutes Engagement im RPG
- Zeit haben für seine Mitglieder/Untergebenen
- Hilfsbereitschaft, Fähigkeiten zur Konfliktlösung
- Geduld, Toleranz, Glaubwürdigkeit
- Selbstvertrauen; Verantwortung übernehmen können (Entscheidungsfähigkeit, Urteilsvermögen, Mitgliederförderung, Initiative ergreifen)
- Durchsetzungsvermögen und Überzeugungskraft
- Kommunikations- und Teamfähigkeit
- Loyalität
- ruhige Grundhaltung, Ruhe ausstrahlen
- persönliche Integrität
Doch wozu braucht ein Offizier Autorität?
Wenn man einen Vorgesetzten schätzt, weil er sich über einige Monate einen guten Ruf erarbeitet hat, folgt man diesem lieber, als einem Offizier, den man für inkompetent hält. Für den Offizier mit Autorität hat das den positiven Effekt, dass er seine Befehle nicht ausschweifend erklären muss. Die Crewmiglieder vertrauen auf seine Entscheidungen und gehen davon aus, dass dieser seine Schritte wohl überlegt hat und nur das Beste im Sinn hat. Man sollte also ein angemessenes Maß an Autorität besitzen, um Neuen ein Vorbild zu sein und reibungslosere Arbeit zu gewährleisten.
Wissen und Wissen vermitteln
Nicht jeder kann alles wissen. Viele werden das schon festgestellt haben. Man kann sich natürlich Wissen im Selbststudium aneignen, indem man im Handbuch nachschaut, dem RPG-Leitfaden oder der Datenbank. Wenn jemand fragt, ist er deshalb nicht schwach oder inkompetent, sondern klug. Er hat begriffen, dass er fragen muss, um an Wissen zu gelangen. Ihr solltet in dem Fall euer Wissen mit dieser Person teilen und froh sein, dass es ein weiteres engagiertes Mitglied auf eurem Schiff gibt, denn das benötigt die ÖSF - Engagierte Schreiber.
Letzte Hinweise - Die 3 "goldenen" Regeln
- Vergesst niemals, dass auf der anderen Seite ein Mensch sitzt! Wenn ihr eure Nachricht verfasst, denken viele Leute leider nicht daran, dass die Nachrichten nicht von Computern gelesen werden, sondern von anderen Menschen. Lasst euch also besser nicht zu verbalen Ausbrüchen hinreißen. Bedenkt: Je ausfallender und unhöflicher eure Gebärden, desto weniger Leute sind bereit, euch zu helfen, wenn ihr selbst einmal etwas braucht. Eine einfache Faustregel: Schreibt nie etwas, was ihr dem Adressaten nicht auch vor anderen Leuten ins Gesicht sagen würdet.
- Erst lesen, dann denken. (Gilt vor allem für Foren) Noch einmal lesen, noch einmal denken. Und "dann" erst posten! Die Gefahr von Missverständnissen ist bei einem schriftlichen Medium besonders hoch. Vergewissert euch mehrmals, dass der Autor des Artikels, auf den ihr antworten wollt, auch das gemeint hat, was ihr denkt. Insbesondere solltet ihr darauf achten, ob nicht vielleicht Ironie, Sarkasmus oder eine ähnliche Variante des Humors benutzt wurde, ohne ihn mit dem Smiley- Symbol ":-)" zu kennzeichnen.
- Vorsicht mit Humor, Ironie und Sarkasmus! Achtet darauf, dass ihr eure ironisch gemeinten Bemerkungen so kennzeichnet, dass keine Missverständnisse provoziert werden. Bedenkt: In einem schriftlichen Medium kommt nichts von eurer Mimik und Gestik herüber, die ihr bei persönlichen Gesprächen benutzen würdet. Im Netz gibt es für diesen Zweck eine Reihe von Symbolen, die man Smileys nennt; :) Für den Leser gilt: Erscheint Ihnen ein Text missverständlich oder unlogisch, ziehen sie in Betracht, dass er ironisch oder sarkastisch gemeint sein könnte. Bittet im Zweifelsfall den Autor per E-Mail, im Chat oder per PN um eine Erklärung.
Was soll jetzt noch schief gehen? ;)