Akademiekurs RPG S: Unterschied zwischen den Versionen
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Natürlich ist der beste Tipp immer noch: weiterüben. Drauflosschreiben. Vielleicht lässt man sich fürs | Natürlich ist der beste Tipp immer noch: weiterüben. Drauflosschreiben. Vielleicht lässt man sich fürs | ||
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Das Lesen der Werke anderer inspiriert auch oft zu neuen Schreibmethoden, ein Gemeinschaftslog | Das Lesen der Werke anderer inspiriert auch oft zu neuen Schreibmethoden, ein Gemeinschaftslog | ||
hat vielleicht Auswirkung auf das eigene Schreibverhalten und natürlich sollte man, wenn man sich | hat vielleicht Auswirkung auf das eigene Schreibverhalten und natürlich sollte man, wenn man sich | ||
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erfahrenen Schreibern anzunehmen, gleichzeitig sollten diese beherzigen, jemanden nicht einfach nur | erfahrenen Schreibern anzunehmen, gleichzeitig sollten diese beherzigen, jemanden nicht einfach nur | ||
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Das bloße Zuschicken lassen von Logs um die Fehler zu korrigieren, Textpassagen umzuschreiben | Das bloße Zuschicken lassen von Logs um die Fehler zu korrigieren, Textpassagen umzuschreiben | ||
und dann zum Posten zurückzuschicken, ist hierbei nicht empfehlenswert und sollte auch nicht | und dann zum Posten zurückzuschicken, ist hierbei nicht empfehlenswert und sollte auch nicht |
Version vom 9. September 2011, 08:16 Uhr
Kursbeschreibung
Grundlage des Kurses ist es, einen Einblick in die schreiberische Qualität der Kadetten zu bekommen
und diese zu fördern. Das verpflichtende Mitschreiben auf dem Campus, ob im normalen Alltag oder
während einer speziell ausgezeichneten Campus-Mission, gilt als Kurs und gleichzeitige Prüfung
dieses Kurses.
Verfasser des Skripts: Ghjea Lii
Inhaltsverzeichnis
Einleitung
Der Kurs "RPG : Schreiben" dient zur Einschätzung der Kadetten von Seiten der RPG-Dozenten. Das
Skript soll helfen, den Kadetten oft gemachte Schreib- und Verständnisfehler aufzuzeigen damit an
diesen gearbeitet und sie im RPG (nicht nur auf dem Campus sondern auch in Folge auf der
Stammeinheit) vermieden werden können.
Sowohl die Grundlagen des (RPG-)Schreibens als auch die weiterführenden "Tipps und Tricks" sollen
hier den Kadetten und allen interessierten ÖSF-Mitgliedern zur Verfügung stehen.
Das Log
Als Forenrollenspiel konzentriert sich unser gesamtes RPG-Geschehen auf die Logs, die im Forum
gepostet und somit der Gemeinschaft zur Verfügung gestellt werden. Also ist das Log mit einer der
wichtigsten Beiträge zum RPG und damit auch die Grundlage für Belobigungen und Beförderungen.
Für die Statistikfans gibt es die aktuellen Zahlen (welche Wortzahlen für welche Ränge mindestens
benötigt werden um eine Belobigung zu erhalten, etc.) im Handbuch der ÖSF nachzulesen
(Belobigungskriterien).
Betreffzeile
Die Betreffzeile eines Logs kann/soll/darf Folgendes enthalten:
Einheitenkürzel – RPG-Zahl / Log-Zahl – Rang – Name – Posten – Sternzeit
Die obige Reihenfolge und das Layout ist nur ein Beispiel und muss nicht zwingend eingehalten
werden, wichtig für das RPG und die Statistik an sich sind nur: Logzahl, Rang & Name, Posten,
Sternzeit
Im Falle eines Gemeinschaftslogs (G-Log) wird die Betreffzeile um Rang und Namen des zweiten
Schreibers erweitert, wenn möglich auch um dessen Posten (man beachte die Zeichenbegrenzung in
der Betreffzeile des Forums >> Kürzel verwenden!).
Log-Kopf
Der Logkopf hilft den Mitschreibern und auch Statistikern, die Übersicht zu wahren.
Er beinhaltet:
- erwähnte Personen (Personen auf die der eigene Charakter im Log trifft, mit denen er spricht, von denen er Aufgaben erhält oder an die er Anweisungen weitergibt)
Dieser Punkt kann nach Wunsch um bloß gedanklich/indirekt erwähnte Personen und auch NPCs erweitert werden. Ob jeder dieser Punkte einzeln aufgeführt oder sie in eine allgemeine Personenerwähnung zusammengefasst werden, bleibt dem Schreiber selbst überlassen. Sinnvoll ist eine Abtrennung jedoch bei Erwähnung von sehr vielen Personen in einem Log, um den Überblick zu wahren wer davon nun direkt eingebaut und wer nur indirekt erwähnt wurde.
- Wortanzahl
Dieser Punkt ist sowohl für die Belobigungen als auch für Statistiker wichtig. Handelt es sich
um ein Gemeinschaftslog, muss die Wortanzahl beider Schreiber einzeln aufgeführt werden,
ob eine gemeinsame zusätzliche Gesamtwortzahl angeführt wird, ist den Schreibern selbst
überlassen.
Die Ausschmückung des Logkopfs ist Sache jedes einzelnen Schreibers und diesem überlassen. Es
sollte jedoch vermieden werden, diesen allzu belastend darzustellen, da es den Einstieg ins Log
darstellt und manchen Leser abschrecken mag, wenn hier mit beispielsweise zuviel Farbe, Smileys,
unpassender Schriftgröße oder Ähnlichem gearbeitet wird.
Es ist jedoch mittlerweile gängiger Usus, den Logkopf mit Formatierungen und auch Zitaten
aufzuwerten oder dem Log hier eine Titelüberschrift zu verpassen.
Log-Quantität
Es ist nicht Sinn eines Rollenspiels, das Forum mit Logs zu "spammen". Natürlich ist es erwünscht,
regelmäßig zu loggen und wer deutlich mehr als die für eine Missionsplakette benötigten Logs
schreibt, erhält gewiss keinen Tadel von Mitspielern sondern eher ein Lob seiner Vorgesetzten.
Jedoch ist es sinnlos, jeden Tag ein Log zu posten, in dem nichts Neues behandelt wird, oder in dem
man nur mit sich selbst bzw. mit NPCs interagiert. Mitspieler reagieren oft zu Recht gereizt, wenn ein Spieler (während einer Mission) das achte Log innerhalb einer Woche postet, in dem er davon erzählt, wie sein Charakter morgens aufsteht und abends ins Bett geht um sich dazwischen der persönlichen Hygiene, dem Essen und dem Flirten mit einem NPC zu widmen.
Außerdem werden einige eurer Mitspieler weniger Zeit haben, um sich kreativ auszutoben und wollen
die Möglichkeit haben, auf eure Logs zu reagieren, weswegen es manchmal zwingend ist, zu warten.
Hierbei sollte man sich natürlich untereinander absprechen, aber es frustriert sehr schnell, wenn man nach dem Log eines Mitspielers auf das man reagieren will diesen am nächsten Tag ganz woanders
zu lesen bekommt und man keine Möglichkeit mehr bekommt, die Szene auszuschreiben die man bis
dahin vielleicht schon im Kopf hatte.
Weiters hat es sich eingependelt, eine gewisse Wortgrenze zu berücksichtigen. Zwar schwanken die
durchschnittlichen Wortzahlen oft von Einheit zu Einheit stark, ebenso wie von Schreiber zu Schreiber, aber die wenigsten Mitspieler wollen während einer Mission das fünfte 2500-Wörter Log
hintereinander lesen, noch dazu wenn in diesem nichts Wichtiges passiert.
Empfehlenswert ist es, bei zu langen Logs zu überlegen, ob man einen Teil des Logstoffes nicht doch
noch zurückhält und im nächsten Log einbindet, um dazwischen noch einem Mitspieler Zeit zur
Reaktion zu gewähren oder den Stoff mit einem Kollegen zu teilen.
Log-Qualität
Eine Mission ist nur so gut wie die während ihr geschriebenen Logs. Und dabei kommt es nicht auf die Quantität an, sondern auf die Qualität. Zwar mag für manchen die Zahl am Missionsende in der
Statistik ausschlaggebend sein, doch die meisten Schreiber denken lieber an die Geschichte zurück,
die während der Mission erzählt wurde.
Ein Rollenspiel lebt von seinen Charakteren und ihren Geschichten. Handlungsstränge, die sich
ineinander verknüpfen und dadurch eine ganze Handlung ergeben, die im besten Fall nicht von
vornherein ersichtlich war.
Die Qualität eines Logs wird unter anderem von Rechtschreibung und Grammatik bestimmt, weshalb
es empfehlenswert ist, im Zweifelsfall zumindest mit der Rechtschreibprüfung des verwendeten
Texteingabeprogramms zu arbeiten (sofern möglich).
Nicht jeder ist ein geborener Autor oder hat die Möglichkeit, sich so auszudrücken wie er es gerne
würde, aber jeder von uns hat die Möglichkeit, sich stetig zu verbessern und dazuzulernen.
Es ist wichtig, auch konstruktive Kritik von anderen anzunehmen und sich verbessern zu lassen, was
Ausdruck und Sprache anbelangt – wobei damit nicht aufgefordert werden soll, wild an allen
Mitspielern herumzukritisieren.
Hilfsmittel zu verwenden ist durchaus erlaubt und wer kein Synonym- und Wortschatz-Wörterbuch
zuhause herumstehen hat, dem ist im Internet mit solchen Dingen vielfach geholfen.
Für den sauberen Lesefluss ist es wichtig, Absätze und Leerzeilen in das Log einzubinden, diese aber nicht zu übertreiben. Ebenso sollte ein lebendiger Geschichtsfluss vorhanden sein und die
Verwendung von Kommata zur Satztrennung, anstatt mit zu vielen und zu kurzen Sätzen den
Lesefluss zu stören (oder zu lange Sätze, deren Sinn durch die fehlende Verwendung von Kommata
verloren geht). Das gleiche gilt auch umgekehrt: zu viele Kommata in einem Satz hindern den
Lesefluss genauso wie zu wenige.
Noch ein sehr beliebter Satz: Satzzeichen sind keine Rudeltiere! Das gilt für Fragezeichen,
Ausrufezeichen, Kommata und Punkte gleichermaßen. Der typische "3-Punkte-Abschluss" eines
Satzes, der unausgesprochen ausläuft, ist hierbei ausgeklammert, jedoch sollte auch dieses
Ausdrucksmittel nicht zu stark missbraucht werden und dem Loginhalt auch angepasst sein.
Textbeispiel:
Ich ließ mal lieber aus, dass er sich das gleich wieder abschminken konnte. Außerdem wollte ich nichts zerstören, da er mich gerade umarmte. Ein schönes Gefühl.
Dann lud er mich zum Abendessen ein. Er wollte kochen. Toll… am besten ich nahm den Feuerlöscher mit… Nun, aber es konnte lustig werden.
Als er weg war, setzte ich mich endlich wohin und aß etwas. Ja, es konnte wirklich lustig werden,
außerdem hatte ich ja einiges zu tun.
Umgeschrieben könnte dieser Logabschnitt folgendermaßen aussehen:
Ich ließ mal lieber unter den Tisch fallen, dass er sich das gleich wieder abschminken konnte, wollte aber auch nicht näher darauf eingehen, da sich soeben seine Arme um mich legten und mir ein wohlig-warmes, ja, wirklich fantastischen Gefühl bescherten.
Mein Herz klopfte noch etwas, aber ich konnte das Zucken der Mundwinkel nicht verhindern, als er mich dann auch noch zum Abendessen einlud und behauptete, er wollte selbst kochen. Er? Da nahm ich doch am besten gleich den Feuerlöscher mit, verkniff mir aber jeglichen Kommentar außer dem breiten Grinsen, als ich die Einladung schließlich annahm. Bestimmt wurde das ein lustiger Abend, egal ob das Essen nun gelang oder nicht.
Apropos Essen – nachdem er mich wieder alleine gelassen hatte und seiner Wege gegangen war, also wieder zum Dienst, konnte ich mir endlich selbst mein Mittagessen holen, um mir einen Platz zu suchen, damit ich eben jenes auch zu mir nehmen konnte. Meine Gedanken aber hingen immer noch beim bevorstehenden romantischen Dinner, wurden nur abgelenkt dadurch, dass noch einiges an Arbeit auf mich wartete bis zum Dienstende.
Nicht nur, dass auf diese Art gleich viel mehr Wörter im Log stehen (im gezeigten Beispiel exakt 100 mehr), man hat auch mehr Einblick in den Charakter bekommen und es liest sich weicher, nicht
abgehackt.
Allerdings verändert sich die Schreibweise und auch Qualität eines Schreibers natürlich unter
anderem mit regelmäßiger Übung, wie an obigem Beispiel erkennbar. Das Original stammt aus dem
Jahr 2002, die für dieses Skript umgeschriebene Variante vom gleichen Autor von 2011.
Tipps und Tricks
Ein Tipp für alle, ob erfahrener Schreiber oder nicht, ist es, sich eigene "alte Werke" anzusehen und
zu eruieren, wie man sie heute neu schreiben würde. Auf diese Art sieht man den eigenen Fortschritt
am besten und kann sich auch mal selbst auf die Schulter klopfen, welche Fehler und Stilbrüche man
vielleicht schon hinter sich gelassen hat.
Natürlich ist der beste Tipp immer noch: weiterüben. Drauflosschreiben. Vielleicht lässt man sich fürs
nächste (Urlaubs)Log ja mal ein paar Begriffe von einem Crewmitglied sagen die man einbauen muss
– und zwar so, dass sie Sinn ergeben.
Oder man beginnt eigene kleine Kurzgeschichten zu schreiben, egal ob in Star Trek oder einem
anderen Genre. Hilfreich ist es natürlich, diese Geschichten auch andere lesen zu lassen und sie um
ihre Meinung zu fragen. Es heißt zwar manchmal, man selbst sei sich der beste Kritiker, aber das trifft
nicht immer zu. Denn man selbst mag zwar der Meinung sein, das eigene Werk sei nicht genügend,
aber man kann vielleicht aufgrund mangelnder Erfahrung nicht sagen, wie man es besser machen
könnte.
Das Lesen der Werke anderer inspiriert auch oft zu neuen Schreibmethoden, ein Gemeinschaftslog
hat vielleicht Auswirkung auf das eigene Schreibverhalten und natürlich sollte man, wenn man sich
selbst unsicher ist, auch einfach nachfragen. Niemand sollte sich zu schade sein, Tipps von anderen
erfahrenen Schreibern anzunehmen, gleichzeitig sollten diese beherzigen, jemanden nicht einfach nur
zu kritisieren, sondern ihm tatsächlich weiterzuhelfen.
Das bloße Zuschicken lassen von Logs um die Fehler zu korrigieren, Textpassagen umzuschreiben
und dann zum Posten zurückzuschicken, ist hierbei nicht empfehlenswert und sollte auch nicht
praktiziert werden, denn auf diese Art lernt der (neue) Schreiber nichts dazu. Man sollte ein fragliches
Log gemeinsam durch besprechen und Hilfestellung leisten, wo sie nötig ist, damit der eigentliche
Schreiber Fehler korrigieren und sich die Umstände merken kann.
Charaktere entwickeln
Ein Charakter entwickelt sich. Während des Campusaufenthaltes kann sowohl der eigentliche
Hauptcharakter gespielt werden, der vom Schiff an die Akademie wechselt, um sein Offizierpatent zu
erhalten, als auch ein eigener Kadettencharakter erstellt werden, den man während des Campus-
RPGs formt und erweitert.
Charakterentwicklung belebt jedes Rollenspiel, denn jedes Wesen ändert sich im Laufe der Zeit und
reagiert auf Umwelteinflüsse unterschiedlich. Niemand ist perfekt und die Charakterentwicklung
schließt mit ein, dass ein Charakter auch Fehler hat, die er sich vielleicht oder vielleicht auch nicht
eingesteht, möglicherweise versucht sie zu bewältigen und dadurch auf neue Probleme stößt.
Charakterentwicklung bedeutet jedoch nicht, dass man irgendwann damit fertig ist – sie endet nie.
Denn der Charakter ist irgendwann zwar fertig geformt und hat eventuell ein "gesetztes Alter" erreicht,
in dem die Persönlichkeit voll entwickelt ist, aber er stagniert dabei nicht. So wie wir uns immer wieder
verändern, so tut das auch der geschriebene Charakter im Rollenspiel. Es sind manchmal nur
Kleinigkeiten, aber die Kunst des RPG-Schreibens ist es, diese herauszuarbeiten und vielleicht
dadurch größer werden zu lassen, so dass es für einen interessierten Leser spannend ist, die
Entwicklung dieser Person weiter mit zu verfolgen, oder ihn dazu anspornt, durch eigene Logs
anzusetzen, um dem Gegenpart zu helfen – so entsteht Interaktion.
Charakterhintergrund
Bevor man einen Charakter weiterentwickeln kann, braucht er eine Vergangenheit. Wer also einen
neuen Charakter erstellt, sollte sich bereits erste Gedanken gemacht haben, wo er herkommt, wie er
aussieht, wann er geboren wurde, wie seine Kindheit war.
Die (Stamm)Charaktere, die wir in der ÖSF haben, haben im Allgemeinen bereits anderthalb bis zwei
Jahrzehnte gelebt bevor wir sie aktiv spielen, was ist in diesem Zeitraum passiert?
Was bringt den Charakter dazu, jetzt in die Flotte einzutreten, an die Akademie zu gehen, einen
neuen Posten zu besetzen oder wo auch immer ihr diesen Charakter jetzt hin steckt – er braucht eine
Motivation.
Der Lebenslauf
Dieses wichtige Instrument der Geschichtenerzählung findet sich in der Charakterakte und kann nicht
nur, sondern sollte auch gestaltet werden. Wenn ihr eurem Charakter keine Geschichte verpasst, kann
kein anderer Mitspieler auf irgendetwas anspielen, das ihm vielleicht schon mal passiert sein könnte,
und kann sich auch kein Bild von ihm machen.
Der Lebenslauf muss kein Roman sein, aber er sollte doch wenigstens klarmachen, wo er schon war,
was er alles erlebt hat und welche Erfahrungen er vielleicht mit sich bringt, vielleicht eben auch warum
er jetzt da ist, wo er gerade ist – das macht es anderen einfacher, euch anzuspielen und einzubauen.
Weiters sollte der Lebenslauf stets aktualisiert werden, wenn euer Charakter im Zuge der Missionen
die ihr auf den Einheiten schreibt, sich eben stark entwickelt, viel Neues erlebt, vielleicht
lebensverändernde Umstände erfährt, die im RPG für ihn eintreten (Heirat, Kinder, schwere
Verletzungen, Tod eines Familienmitglieds/Freundes, etc).
Das Psychologische Profil
Da mittlerweile das PP von jedem selbst geschrieben werden darf, aber die wenigsten das auch tun,
gibt es einen teilweise akuten Mangel an ausgefüllten Charaktereinschätzungen in den Akten. Dies
erschwert die Kontaktaufnahme mit eurem Charakter inGame und stellt eure Mitspieler vor das
Problem, wie sie den Neuling an Bord einschätzen und darstellen sollen.
Ein paar Sätze oder Zeilen mit den wichtigsten Charaktereigenschaften des Charakters reichen fürs
Erste völlig aus, seine Motivationsgründe, vielleicht seine Ängste, wie man ihn zur Rage bringt oder
womit er beruhigt werden kann.
Das genügt bereits, um anderen die Interaktion wesentlich zu erleichtern und damit allen Beteiligten
inklusive euch den Spielspaß zu erhalten.
Selbstentwicklung
Im wahren Leben wohl eher "Selbstverwirklichung" genannt – hierbei geht es um die Verwirklichung
der eigenen Ideen für den Charakter. Man legt sich ein gewisses Konzept zurecht, bringt ihn in eine
gewisse Richtung und formt ihn so, wie man ihn haben will.
Personen, die eine Selbstentwicklung des eigenen Charakters bevorzugen, stellen meist an die
Mitschreiber gewisse Ansprüche, wie diese ihren Charakter beschreiben und anzugehen haben – hier
ist es wichtig, dies auch früh genug nach außen hin zu kommunizieren, denn es führt zu Frust und oft
zu Streit, wenn jemand falsch dargestellt wird!
Ein Beispiel:
Schreiber A hat den Charakter "Adam" und hat in der Vorgeschichte eine erwähnte, aber nicht näher
ausdefinierte unglückliche Liebesbeziehung stehen. Schreiber B, mit Charakter "Betty" nimmt diesen
offenen roten Faden auf und verpasst dem Charakter somit inGame einen Schock, als die verflossene
Liebe plötzlich unerwartet vor ihm auftaucht.
Solche Dinge - das aufgreifen von Situationen die in der Charaktervergangenheit liegen - müssen
aber auf jeden Fall im Vornherein abgesprochen werden. Ist die Idee für oben erwähntes Szenario
von Schreiber A ausgegangen, ist es eine Selbstentwicklung, da der Schreiber seinen Charakter
selbst in diese Situation manövriert hat, auch wenn er das betreffende Log nicht selbst geschrieben
hat.
Fremdentwicklung
Baut ein anderer Schreiber euren Charakter ein, wird er sich daran orientieren, wie ihr diesen
Charakter in vorangegangenen Logs dargestellt habt und/oder wie er in der Charakterakte
beschrieben ist. Sind keine Informationen verfügbar und ihr momentan nicht erreichbar, wird er euren
Charakter wahrscheinlich sehr neutral darstellen oder auf verankerte Klischees zurückgreifen.
Sollte ein Schreiber euren Charakter vollkommen falsch darstellen, steht es euch frei, das
anzumerken und eine Änderung der geschriebenen Situation zu verlangen.
Aber in manchen Fällen wird der Charakter durch eigene Logs immer nur mehr und mehr angedeutet
und erst durch die Beschreibung durch andere Schreiber tatsächlich geformt.
Ein Beispiel:
Schreiber B hat "Betty" in der Charakterakte als sehr treulose Person dargestellt, die ihre Zeit in und
außerhalb ihrer Dienstzeiten hauptsächlich mit dem Brechen von Herzen verbringt. Nun hat der
Schreiber aber schon wochenlang hauptsächlich den Charakter "Adam" von Schreiber A
angeschrieben, ohne klarzumachen wie er sich in der restlichen Zeit verhält.
Schreiber C und D nutzen die Gelegenheit, um ihre Charaktere über Betty ablästern zu lassen und
beschreiben, wie diese immer noch anderen Männern nachsteigt.
In diesem Fall wurde das, was Schreiber B über seinen Charakter in dessen Hintergrundinformationen
angedeutet hat, von den anderen Mitschreibern, die keine weitergehenden separaten Informationen
bekommen haben, ausgebaut und für das Log verwendet. Aus der Sicht der Einheit ist der Charakter
damit eindeutig definiert.
Charakterdarstellung
Manchmal kommt es vor, dass ein Schreiber den eigenen Charakter in den Augen anderer
vollkommen falsch darstellt – die Verhaltensweisen des Charakters inGame passen beispielsweise
nicht zu den Hintergründen in der Akte oder der Charakter scheint im RPG zu einer Art Superheld zu
mutieren, der alles weiß, alles kann und jedes Problem innerhalb eines Logs löst, um sich danach
beruhigt schlafen zu legen, weil man ja wieder einmal die Welt gerettet hat.
Bitte vermeidet es, euren Charakter dermaßen "unfehlbar" zu gestalten, denn es nimmt allen anderen
den Spaß am Schreiben. Wenn sich jemand die Mühe macht, einen Handlungsstrang aufzubauen –
das gilt sowohl für Nebenhandlungen durch eure Mitspieler, als auch den Hauptplot der Mission durch
die Spielleiter – dann will er nicht, dass ein einzelner Charakter mal eben im Vorbeigehen alle
Probleme löst und alle anderen Schreiber des Strangs untätig herumstehen lässt.
Es ist durchaus möglich, dass ein Crewman der Medizin, der frisch an Bord kommt, viel Ahnung von
Medizin hat, weil er bereits im zivilen medizinischen Bereich gearbeitet hat. Aber er weiß nichts von
Umgangsformen an Bord, er weiß nichts vom Usus einer Krankenstation und von
Behandlungsmethoden die sich in der Sternenflotte eingebürgert und den Sprung in den zivilen
Bereich noch nicht vollzogen haben. Wenn so ein Frischling beginnt, mit Kollegen, noch dazu
Offizieren oder gar dem Chefmediziner zu diskutieren, so wird er den Kürzeren ziehen.
Richtig ausgeschrieben kann ein solcher Disput das Spiel durchaus anregen und beleben, aber ihr
dürfte nie vergessen, dass jede Aktion auch eine Reaktion nach sich zieht und das Handeln eurer
Charaktere Konsequenzen für diese hat.
Selbst wenn weder ihr noch euer Charakter etwas Böses im Schilde führt, kann er einem anderen
Charakter gehörig auf den Schlips treten und hat dafür (inGame) Rügen, Arrest oder sonstige
schlimmere Konsequenzen zu erwarten.
Gerade wenn ihr Dispute inGame habt, ist eine outGame-Kommunikation besonders wichtig, damit
keine Missverständnisse entstehen. Manchmal kann man im Eifer des Gefechts vergessen, dass es
sich nur um ein Spiel handelt und die Schreiber hinter den Charakteren sich vielleicht eigentlich sehr
gut verstehen.
Miteinander schreiben
Das "Miteinander" ist eines der wichtigsten Merkmale während des Campusaufenthaltes (und auch
des allgemeinen RPGs auf den Einheiten). Es muss interagiert werden, wobei natürlich auch die
Charakterentwicklung gerne gesehen und gefördert wird. Ein Handlungsstrang, der jedoch nur mit sich
selbst oder im Zuge des Aufenthalts höchstens einer weiteren Person spielt, ist nicht gerne gesehen
und auf Dauer sowohl für Leser, als auch Schreiber äußerst langweilig.
Charaktere einbinden
Die Charakterentwicklung findet nicht nur im eigenen Log statt, sondern vor allem auch in den Logs
der Mitspieler. Man kann andere unterstützen, ihren Charakter zu formen, freut sich wenn der eigene
liebgewonnene Charakter genau so dargestellt wird, wie man ihn im Kopf hat und sollte dafür sorgen,
dass man auch die Charaktere der anderen auf eben diese Weise auslegt.
Je nach Rang, Posten und persönlicher Einschätzung sieht jeder einen Charakter mit anderen Augen.
Man hat Respekt vor Vorgesetzten, aber man wird schnell merken wie man mit diesen umzugehen
hat, um sich gut zu stellen oder zumindest gut damit auszukommen. Kommunikation außerhalb des
RPGs ist hierbei auch immer wichtig, nur der Schreiber des Charakters weiß schließlich genau, wie
dieser auf eine Situation in eurem Log reagieren wird.
Je mehr man sich anfangs bemüht, einen fremden Charakter kennenzulernen, desto einfacher wird es
in Folge, ihn richtig darzustellen und die Geschichte gemeinsam flüssiger zu gestalten.
Gemeinschaftslogs
Das Ein und Alles des miteinander Schreibens. Aber man muss hier Grenzen setzen, denn nicht
immer ist ein GLog angebracht, man muss darauf achten, sich nicht zu sehr im Persönlichen zu
verlieren, wenn man eigentlich Plotrelevantes verfassen wollte, und man sollte die Unterschiede der
Charaktere dabei jederzeit beachten.
Es ist jedenfalls unter keinen Umständen zulässig, ein GLog mit sich selbst zu schreiben – sprich, mit
dem Stammcharakter und einem eventuellen Nebencharakter auf dem Schiff zusammen zu agieren
und das als GLog auszugeben. Wer meint, er muss mit seinen eigenen Charakteren loggen, kann
diese auch in ein normales Log eines einzelnen Charakters einbinden (jedoch ist es ebenso wenig
empfehlenswert, nur seine eigenen Charaktere im RPG zu bespielen, wenn es genügend andere
Mitspieler an Bord gibt).
Außerdem ist ein GLog kein GLog, wenn es nicht dieselbe Szene beschreibt. Gemeinschaftslogs
bauen auf die Interaktion der gespielten Charaktere auf, die dasselbe Ereignis zur gleichen Zeit am
gleichen Ort erleben oder zumindest nach dem anfänglich getrennten Einstieg zueinander stoßen.
Zwei Charaktere, die dasselbe Ereignis, aber an physisch voneinander weit entfernten Orten,
beschreiben und nicht miteinander kommunizieren, sollten nicht in einem GLog zusammengefasst
werden.
Kommunikation
Wichtig in jedem Rollenspiel ist die Kommunikation der Spieler untereinander. Diese wird
hauptsächlich im Chat stattfinden, also seid erreichbar und regelmäßig online für den Fall, dass
jemand eine Frage an euch hat, denn ihr würdet euch auch wünschen, dass euer Ansprechpartner da
ist, wenn ihr ihn braucht.
Aber natürlich gelten auch eine Persönliche Nachricht (PN) im Forum oder eine E-Mail als Absprache,
oder ein extra für Absprachen/Fragen/Anregungen eingerichteter Thread in einem Koordinations-
Unterforum der Einheit, auf der ihr schreibt.
Wichtig bei der Kommunikation mit anderen ist, deren Ideen nicht in Grund und Boden zu rennen,
selbst wenn sie euch abstrus und unsinnig vorkommen. Wenn ihr das Gefühl habt, der andere nimmt
die Sache nicht ernst, dann redet in Ruhe mit ihm oder ignoriert gewisse Aussagen – das bringt mehr,
als einen Streit vom Zaun zu brechen, der auf "Wer hat Recht?" hinausläuft.
RPG bedeutet auch, Kompromisse schließen zu können zwischen verschiedenen Ideen – verbindet
Handlungsstränge, anstatt nebeneinander herzuschreiben und findet übergreifende Lösungen für in-
Game aufgetretene Probleme miteinander, statt in einem Konkurrenzkampf gegeneinander
anzutreten.
Prüfungsinhalte und -ablauf
Die gesamte Dauer des Campusaufenthaltes (je nach zeitlicher Einteilung vor oder nach der
Akademiemission) darf als Prüfungszeitraum verstanden werden. Es werden von Seiten der RPG-
Dozenten gewisse Aufgaben gestellt, die im RPG zu bewältigen sind. Dies muss nicht zwingend durch
ein Chatgespräch initiiert oder per E-Mail zugeschickt werden. Aufgaben solcher Art können auch
subtil durch die Logs der Dozenten gestellt werden, die einen Problemfall anweisen, der einer Lösung
bedarf.
Im Fall einer von der Akademieleitung/den RPG-Dozenten geleiteten Campus-Mission steht ein fester
Plot, den die Mitschreiber (Kadetten, GCs) zu bewältigen haben.
Die Lösung der Aufgaben fließt in die Bewertung mit ein, macht diese jedoch nicht alleinig aus.
Da nicht ständig Campus-Missionen stattfinden, wird auch der allgemeine Aufenthalt am Campus, der
in Logs im Forum ausgeschrieben wird und während denen der Kadett mit anderen Kadetten, Gästen
des RPGs oder den Dozenten interagiert, als Bewertungsgrundlage für den Kurs RPG : Schreiben
herangezogen.
In Ausnahmefällen kann der RAC in Absprache mit den RPG-Dozenten und dem betroffenen
Kadetten auch andere während der Akademiezeit geschriebene Perioden geltend machen. Zum
Beispiel, wenn der Kadett bei einer nicht durch ihn geleiteten Akademiemission mitgeschrieben hat,
aber während einer eventuell stattgefundenen Campus-Mission verhindert war.
Folgende Punkte werden unter anderem im Fach "RPG : Schreiben" von den Dozenten bewertet:
- Rechtschreibung & Grammatik / Lesefluss
- Eigene Charakterdarstellung & -entwicklung
- Fremdcharakterdarstellung
- out-RPG Absprachen
- Kritikfähigkeit, Umsetzung von Verbesserungsvorschlägen
- Aufnehmen und Befolgen von (out- oder inGame) Anweisungen
- Kreativität, Einbringen von eigenen Ideen
Die Mindestzahl an Logs, die geschrieben werden muss, um den Kurs zu bestehen, ist nicht definiert. Im Kurs RPG : S zählt nicht die Quantität, sondern die Qualität der Logs sowie die kontinuierliche Teilnahme am Geschehen des Rollenspiels. Die für die Akademiemission gängige Mindestzahl von sechs Logs ist im Kurs RPG : Schreiben keine feste Größe, wobei für die Bewertung aller Kriterien erfahrungsgemäß dasselbe Minimum gesetzt werden kann. Jedoch ist hier zusätzlich zu beachten, dass die Dozenten die gesamte Missionsteilnahme bewerten, die flüssig und durchgehend zu erfolgen hat.