Wahlprogramm John McLuis 2: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 3. Januar 2007, 17:16 Uhr
Inhaltsverzeichnis
Vorwort
Sehr geehrte Mitglieder der Österreichischen Sternenflotte,
wie beginnt man, wenn man um sich selbst werben soll? Diese Frage habe ich bereits einmal, vor inzwischen anderthalb Jahren niedergeschrieben; und sie anschließend gleich wieder gelöscht, weil sie mir nicht angemessen für ein Wahlprogramm schien. Heute steht sie dort, weil ich mir wahrhaftig schwer dabei tue, die Vorteile meiner eigenen Person aufzulisten um Euch, die Wähler, damit zu meinen Gunsten zu beeinflussen. Denn ich beeinflusse lieber durch Engagement und meine Arbeit, als durch warme Worte.
Für all Jene unter Euch die mich nicht kennen, hier ein kurzer Abriss meines "beruflichen Werdeganges" innerhalb der ÖSF. Angefangen habe ich wie jeder hier als Crewman Recruit; und zwar auf der USS Phoenix. Dort wurde ich nach etlicher Zeit Captain und führte das Schiff einige Monate, bevor ich das erste Mal zur Wahl des Kommandierenden Admirals antrat. Es folgten sechs Monate, in denen die Geschicke der Flotte sozusagen in meinen Händen lagen. Anschließend daran hatte ich abermals den Posten eines Kommandierenden Offiziers inne, dieses Mal jedoch auf der USS Britannia. Seit Oktober nun bin ich Leiter des Starfleet Information Centers – oder der Flottenauskunft, wie böse Zungen diese Einrichtung auch bezeichnen.
Die Interpretation dieser Laufbahn überlasse ich jedem selbst, jedoch lassen sich noch einige Fakten, speziell zu meiner bereits vollbrachten Zeit als Flottenoberhaupt, anführen. Beginnen möchte ich mit einem – wie ich leider gestehen muss – ziemlichen Fehlschlag. Die von mir damals in Zusammenarbeit mit meinem Rektor der Akademie durchgeführte Reform der Offiziersausbildung erwies sich so als nicht durchführbar bzw. lebensfähig. Das zu Beginn meiner Amtszeit eingeführte Campus-RPG musste wenige Monate später bereits wieder geschlossen werden, da Beteiligung und Nutzen schlichtweg zu gering waren.
Doch umfasste mein damaliges Wahlprogramm natürlich weitere Punkte. Die Grundsteinlegung der heutigen Personaldatenbank etwa, mit deren Planung und Vorarbeit der Operationsstab bereits zu diesem Zeitpunkt erfolgreich betraut wurde, eine technische Umsetzung aber erst durch das große Engagement von Hakke Blackbird möglich war. Auch die Wiederbelebung des schon fast an vorzeitigem Herzstillstand verendeten Starfleet Information Centers zeigte sich erfolgreich und in jüngerer Vergangenheit hat das SIC neben seiner reinen RPG-Arbeit in der Zentraldatenbank eine neue, große Teilaufgabe gefunden, die es auch mit Bravur auszufüllen weiß. Der Vollständigkeit halber sei noch die Reform der Spielform "Flotten-RPG" zu nennen, deren Vorteile gegenüber den früheren Modellen bei den jüngst durchgeführten Task Forces deutlich gemacht werden können.
Die Konsequenzen meines damaligen Handelns sind also heute durchaus noch spürbar und somit bietet sich die Möglichkeit, bereits dadurch über das Für und Wider meiner Person das Amt des Kommandierenden Admirals betreffend abzuwägen. Doch natürlich möchte ich niemandem eine Stimmabgabe allein auf diesen Aussagen zumuten. Somit folgen nun also einige Punkte, die ich im Falle eines Wahlgewinnes in die Realität unserer Spieleorganisation umzusetzen gedenke.
Akademie
Um einer kleinen aber feinen Tradition treu zu bleiben beginne ich meine Ausführungen bei der Ausbildungsinstitution unserer Flotte, der Akademie. In den letzten Monaten ist bereits ein Rückgang der Kadettenzahlen zu verzeichnen, was sich auch in der leicht gesunkenen Mitgliederzahl der Flotte als Ganzes erklärt. Mit der hoffentlich bald umgesetzten Schreiber-Charakter-Differenzierung wird es für die alten Hasen unter uns, die lediglich einen neuen Charakter beginnen möchten, zusätzlich überflüssig, die Akademieausbildung erneut zu durchlaufen.
Somit werden wir uns in Zukunft mit weiter sinkenden Kadettenzahlen konfrontiert sehen. Abgesehen davon halte ich jedoch den ein oder anderen bestehenden Kurs für reformwürdig. Als Beispiel möchte ich hier RPG-Schreiben aufführen. Bisher müssen die Kadetten als Abschlussprüfung in diesem Kurs ein ca. 2500-Wörter-Log verfassen, oder besser gesagt eine Kurzgeschichte, in der zum einen der Charakter vollständig beschrieben werden muss, andererseits aber auch das vorgegebene Thema abgehandelt werden muss.
Mein Vorschlag wäre hier ein Ausweichen auf ein etwas praxisnäheres und für angehende Offiziere sicher auch nützlicheres Feld: Die Missionsgestaltung. Kadetten könnten etwa in Gemeinschaftsarbeit den Roten Faden einer kompletten Mission erstellen und anschließend Teile davon selbst an Bord der Endeavour durchspielen. Somit würden die Kadetten bereits dort Erfahrungen mit der administrativen RPG-Arbeit sammeln können. Dies ist wie gesagt nur eine Möglichkeit der Umgestaltung – über eine generelle Reform der Akademie wird sich, wenn es soweit ist, ein eigenständiger Ausschuss kümmern, selbstverständlich unter der Leitung des Rektors der Akademie.
Evaluationsbögen
Seit der Schließung des Flottenrates vor schätzungsweise zwei Jahren werden immer wieder vereinzelt Stimmen laut, die nach einer Basisvertretung innerhalb der ÖSF rufen. Eine vom damaligen KAD gestartete Umfrage und Ideensammlung blieb dabei ähnlich erfolglos wie spätere Versuche, die Durchführbarkeit und damit auch den Sinn einer solchen Einrichtung aufzuzeigen.
Nun möchte ich eine, wie ich denke sinnvolle Alternative zu einer Basisvertretung im eigentlichen Sinne präsentieren. Zwar besitzt jede Abteilung bereits eine Kommission, in der Projekte und Vorschläge gestartet bzw. umgesetzt werden können, doch wird davon in den Augen Vieler zu wenig Gebrauch gemacht. Abgesehen davon ist eine solche Kommission nicht unbedingt geeignet, falsche Abläufe innerhalb der RPG-Einheiten oder der ÖSF als Gesamtorganisation aufzuzeigen. Mein Anliegen ist es daher, eine Evaluation wie sie teilweise an Hochschulen für Professoren durchgeführt wird, auf unsere Flotte zu übertragen.
Aussehen würde das folgendermaßen: Gesetzt den Fall ich gewinne die Wahl, würde ich als Kommandierender Admiral jedem Mitglied der Flotte einen kurzen Fragebogen zukommen lassen. Darin können Dinge wie "Womit bist Du am meisten zufrieden?" oder "Was stört Dich sehr?" aufgeführt sein, aber auch Bewertungen nach dem Schulnotensystem, beispielsweise "Wie viel Spaß macht Dir das RPG an Bord deiner Einheit?". Die ausgefüllten Fragebögen würden dann wieder, sofern das Mitglied sich an dem Verfahren beteiligen möchte, was selbstverständlich freiwillig ist, an mich zurückgeschickt werden. Anschließend wird eine anonymisierte Auswertung aller eingegangenen Fragebögen entweder direkt an den Kommandierenden Offizier übersendet, oder aber in einer Art "Hitliste" im Forum veröffentlicht.
Und damit wären wir auch bei der Schwachstelle in diesem System. Es baut auf Vertrauen auf. Ihr, die Mitglieder der ÖSF, habt bei dieser Wahl die Möglichkeit mir Euer Vertrauen zu schenken. Ich verbürge mich hiermit offiziell, dass – falls dieses System in die Tat umgesetzt werden wird – keine Daten aus etwaigen Umfragebögen an Dritte (dazu zählen selbstredend auch COs und/oder XOs) weitergegeben werden. Sollte es dennoch nachweißlich zu solch einem Fall kommen, würde ich für mich die entsprechenden Konsequenzen daraus ziehen.
Abschließend zu diesem Thema möchte ich noch meine Intention hinter diesem Verfahren darlegen. In der Vergangenheit – besonders auch während meiner Zeit als KAD – sah ich mich immer wieder mit Problemen konfrontiert, die komplette Einheiten betrafen. Erst durch explizite Nachforschungen und penetrantes Nachbohren meinerseits, war es mir dann möglich, Licht in verworrene Sachverhalte zu bringen; teilweise wenn es bereits zu spät war. Wären Krisenherde früher erkannt und entsprechend bekämpft worden, wäre unter Umständen einiges anders verlaufen. Zwar ist es jetzt bereits möglich, die entsprechenden Instanzen auf Probleme hinzuweisen – ja es wird sogar sehr begrüßt – doch machen bei weitem nicht alle Mitglieder der ÖSF davon Gebrauch. In meinen Augen stellt eine Evaluation für Kommandooffiziere somit ein adäquates Mittel dar, mehr Flottenmitglieder dazu zu bringen, ihre Meinung zu äußern und somit für die Schiffe und die Base auch eine zusätzliche, positive Motivation zu schaffen, ihr RPG weiter zu verbessern.
Administratoren
Die Österreichische Sternenflotte ist eines der größten deutschsprachigen Forenrollenspiele und wir können mit Stolz sagen, dass alle unsere Mitglieder die Gelegenheit haben, aktiv an einer oder sogar mehreren Mission teilzunehmen, sofern sie das wünschen. Optional ist dies bislang lediglich dem Kommandierenden Admiral und dem Leiter des Starfleet Information Centers vorbehalten, wobei der LdSIC spätestens als Flottenleiter aktiv ins RPG eingreifen muss. Dennoch macht selbst der KAD immer wieder von dem Recht Gebrauch, eine Gastschreiberrolle auf einer der Einheiten zu übernehmen.
Trotz dieser Tradition, die ich als einen wichtigen Grundpfeiler unserer Organisation sehe – nicht umsonst wird das RPG auch das Herz der ÖSF genannt –, sollten wir in einer Zeit der wachsenden technischen und administrativen Arbeit überlegen, ob wir für bestimmte Personengruppen nicht eine Lockerung in Betracht ziehen sollten.
Bereits im Vorwort sprach ich die Personaldatenbank als wahres Großprojekt an, bei dem über Monate hinweg Kinderkrankheiten ausgemerzt und Verbesserungen vorgenommen werden mussten; von der ursprünglichen Entwicklungsarbeit ganz zu schweigen. Eigentlich ein Fulltimejob, der jedoch bei laufendem RPG-Betrieb vom Entwickler praktisch nebenbei erledigt werden musste, denn stimmt die Beteiligung auf dem Stammschiff nicht, hat der CO die Möglichkeit "ablenkende Arbeit" wie etwaige Programmierertätigkeiten zu untersagen. Was ist aus heutiger Sicht die Alternative? Nur Senioren für innovative technische Entwicklungen, die aufwendige Pflege des Servers oder diverser Homepages wie etwa der Wiki-Datenbank heranziehen? Oder müssen am Ende gar erst Leute aus dem aktiven Dienst ausscheiden, um an solchen Projekten arbeiten zu dürfen und der Gemeinschaft damit ihre Fähigkeiten zur Verfügung zu stellen?
Fakt ist, die ÖSF hat sich von einer bloßen Fanseite über ein E-Mailrollenspiel hin zu einer forengestützten Kommunikations- und Spielerplattform gewandelt, die auf fähiges technisches Personal nicht mehr verzichten kann. Daher erachte ich es als dringend notwendig, unsere Strukturen in diesem Bereich anzupassen, und es z. B. vereinzelt Inhabern von Administratorenposten (ich denke hierbei konkret an zwei bis drei Personen) entweder gänzlich oder für eine gewisse Zeit die Teilnahme am RPG freizustellen. Denn durch einen so verminderten Druck macht das RPG ja vielleicht auch erst wieder richtig Spaß.
Sonstiges
Ich weiß gar nicht ob so ein Punkt bisher jemals in einem Wahlprogramm auftauchte, doch es gibt noch etliche Ideen, die mir im Kopf herumschwirren, für die ich allerdings jeweils keine halbe Seite der Erläuterung aufwenden möchte – auch weil sie noch nicht gänzlich ausgereift sind.
Zu nennen wäre da etwa die Mitgliederwerbung, über die wir uns vermehrt Gedanken machen sollten. Eventuell sind dort auch gänzlich neue Wege zu gehen, die es noch aufzufinden gilt. Auch sollten wir unsere "Außenpolitik" überdenken und uns fragen, was wir eigentlich für Ansprüche oder Erwartungen an unsere Diplomaten haben und wohin uns deren Arbeit führen soll. Aufgrund des gewachsenen Zusammenhalts durch die ACs der großen Flotten ergeben sich nämlich auch teilweise andere Aufgabenfelder. Zuletzt möchte ich noch eine Anpassung der Orden und (Missions-)Plaketten in Aussicht stellen; sowohl was deren Vergabe als auch den Umfang angeht, denn das momentane System scheint mir durch diverse Faktoren wie z. B. stärke Gastschreiberaktivität in einigen Bereichen nicht mehr ganz geeignet.
Schlusswort
Einen wichtigen Punkt hätte ich dann allerdings doch noch: Eure Meinung und eure Vorschläge. Als Kandidat habe ich mir wie oben nachzulesen ist selbstverständlich Gedanken gemacht, was es in der Flotte zu verbessern gilt. Doch sind dies lediglich die Gedanken einer einzigen Person – wir haben hier jedoch das Potenzial von über hundert Mitgliedern. Daher möchte ich an dieser Stelle dazu aufrufen, die Möglichkeit selbst Vorschläge bei mir, oder generell bei Führungsoffizieren zu machen, auch rege zu nutzen.
Natürlich wird das RPG trotz aller Reformwünsche und -vorstellung weiterhin den Dreh- und Angelpunkt der ÖSF bilden und ich werde mich für den Fall eines Wahlsiegs stets in erster Linie dafür einsetzen. Ziel eines Wahlprogramms darf es nicht sein, möglichst viele Veränderungen anzupreisen, nur damit es etwas zu lesen gibt, sondern der Nutzen in Form einiger kleiner Justierungen an Bewährtem muss im Vordergrund stehen.
Vielen Dank.
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