Erste Hilfe / Sofortmaßnahmen: Unterschied zwischen den Versionen
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− | + | : Den Mund des Bewusstlosen öffnen und nachsehen, ob sich offensichtliche, große Fremdkörper im Mund- | |
− | : Den Mund des Bewusstlosen öffnen und nachsehen, ob sich Fremdkörper im Mund- | + | |
: Rachen- Raum befinden, falls ja, diese entfernen. | : Rachen- Raum befinden, falls ja, diese entfernen. | ||
: Den Kopf des Bewusstlosen überstrecken und seinen Unterkiefer nach vorne | : Den Kopf des Bewusstlosen überstrecken und seinen Unterkiefer nach vorne | ||
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: Mit 2 Beatmungen beginnen. | : Mit 2 Beatmungen beginnen. | ||
: Dann 15 Herzmassagen durchführen, denen wieder zwei Beatmungen folgen. | : Dann 15 Herzmassagen durchführen, denen wieder zwei Beatmungen folgen. | ||
+ | * sollte das Beatmen nicht möglich sein, da dem Ersthelfer davor ekelt oder die Gefahr besteht, der Bewusstlose könnte sich übergeben (bei vorhergehendem starken Alkoholkonsum, bspw.), kann das Beatmen völlig unterlassen werden und nur die Herzmassage durchgeführt. | ||
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===Blutungen=== | ===Blutungen=== |
Aktuelle Version vom 30. Juni 2011, 07:21 Uhr
Inhaltsverzeichnis
Überprüfung der lebenswichtigen Funktionen
Bewusstsein
- Erkennen
- Zur Beurteilung des Bewusstseinszustandes den Betroffenen zuerst ansprechen.
- Reagiert der Betroffene nicht darauf, wird durch einen Schmerzreiz (Zwicken
- am Hals oder an der Wange) der Kontakt verstärkt.
- Erfolgt darauf keine Reaktion, ist der Betroffene ohne Bewusstsein.
- Maßnahmen
- Sofort die lebenswichtigen Funktionen Atmung und Herzschlag überprüfen.
Atmung
Vor der Kontrolle der Atmung sind unbedingt die Atemwege freizumachen.
- Freimachen der Atemwege
- Die häufigste Ursache für eine Verlegung der Atemwege bei Bewusstlosen ist
- das Zurücksinken des Zungengrunds gegen die Rachenhinterwand.
- Deshalb lässt sich oft schon durch das Überstrecken des Kopfes die
- Atemtätigkeit wieder herstellen. Mit dieser einfachen Methode werden Unterkiefer und
- Zungengrund angehoben, nach vorne geschoben und so die Atemwege freigegeben.
- Überstrecken des Kopfes
- Den Erkrankten in die flache Rückenlage bringen.
- Seitlich neben dem Kopf des Erkrankten knien.
- Mit einer Hand den Kopf des Erkrankten an der Stirn und mit der anderen Hand
- unter dem Kinn fassen.
- Den Kopf ohne Gewaltanwendung nach rückwärts zurückbeugen.
- Überprüfen, ob die Atmung jetzt vorhanden ist.
- Atemkontrolle
- Bei freien Atemwegen wird die Atemtätigkeit des Patienten durch Sehen, Hören
- und Fühlen festgestellt.
- Ohr über Mund/Nasenregion des Patienten in Position bringen (nicht berühren), Blickrichtung Brustkorb.
- SEHEN der Brustkorbbewegungen.
- HÖREN der Atemgeräusche.
- FÜHLEN der Ausatemluft.
Maßnahmen bei Atemstörung
- Immer, wenn man nicht mit Sicherheit feststellen kann, ob ein Mensch
- ausreichend atmet, muss von einem Atemstillstand ausgegangen und gehandelt werden.
- Wird bei der Atemkontrolle bei überstrecktem Kopf
- keine Bewegung des Brustkorbes erkannt,
- kein Atemgeräusch gehört,
- kein Ausatemluft gespürt,
- anschließend bei der
- Kreislaufkontrolle an der Hauptschlagader (bei überstrecktem Kopf)
- Aber ein Puls getastet (Kreislauf ist vorhanden), sprechen wir von der
- Notfalldiagnose ATEMSTILLSTAND. Es wird unverzüglich mit der Beatmung begonnen.
- Um die richtige Beatmungsfrequenz zu erreichen, wird im eigenen Atemrhythmus
- des Helfers beatmet.
- Es wird dringend empfohlen, die in der normgerechte ausgestatteten
- Verbandskassette enthaltene Beatmungshilfe zu verwenden.
- Mund- zu- Mund- Beatmung
Der Helfer kniet seitlich neben dem Kopf des Patienten. Die obere Hand des Helfers liegt an der Stirn- Haargrenze und hält die Überstreckung des Kopfes. Daumen und Zeigefinger der gleichen Hand verschließen die Nase des Patienten. Die Nase kann auch mit der Wange des Helfers verschlossen werden. Die Finger der unteren Hand liegen unterstützend am Unterkiefer. Wenn notwendig, kann mit Daumen und Zeigefinger der Unterkiefer nach vorne gezogen und der Mund geöffnet werden.
Der weit geöffnete Mund des Helfers wird gut abdichtend über den Mund des Patienten gelegt. Nach angemessen tiefer Einatmung wird die Ausatemluft in den Mund des Patienten geblasen (1,5-2 Sekunden). Der Mund des Helfers wird gehoben und das vollständige Senken des Brustkorbes beobachtet.
Gleichzeitig selbst in aller Ruhe Luft holen und die Atemspende immer wieder von neuem wiederholen.
- Genauso ist eine Mund- zu- Nase- Beatmung, bei einem Kleinkind auch eine
Mund- zu- Mund- und- Nase- Beatmung möglich!)
Ein Erwachsener benötigt etwa 10-14 Atemspenden pro Minute!
Herzschlag/Puls
- Kontrolle der Kreislauffunktion durch Tasten des Halsschlagaderpulses.
- Vorgehen:
- Neben den reglosen hinknien.
- Mit drei Fingern in der Mulde neben dem Kehlkopf die Halsschlagader tasten,
- 5 Sek. Lang.
- Wurde kein Puls festgestellt, gegenüber liegende Halsschlagader tasten.
- Ist auf beiden Seiten kein Puls tastbar, liegt Kreislaufstillstand vor.
Herzdruckmassage
- Die Herdruckmassage ist eine Maßnahme, durch die der Herzmuskel von außen
her so zusammengedrückt wird, dass zumindest genug Blut im Kreislauf transportiert wird, um - in Verbindung mit der Gehirnzellen durch Sauerstoffmangel zu verhindern.
- Vorgehen:
- Den Betroffenen in die flache Rückenlage bringen, ihn dazu auf eine harte
- Unterlage (z.B. den Fußboden) legen.
- Seine Kleidung über dem Brustkorb öffnen und sich seitlich neben den
- Betroffenen hinknien.
- Das Brustbein des Betroffenen ertasten und den sog. Druckpunkt aufsuchen.
- Der Druckpunkt ist die Stelle, die für die Herzdruckmassage am besten
- geeignet ist, er liegt etwa 2 Querfinger über dem unteren Rand des Brustbeines.
- Den Handballen der linken Hand direkt auf diesem Druckpunkt aufsetzen,
- sodass der Daumenballen in Längsrichtung auf dem Brustbein zu liegen kommt.
- Den Handballen der rechten Hand auf den Handrücken der linken Hand setzen
- und sich so über den Betroffenen beugen, dass die durchgestreckten Arme direkt
- über dem Brustbein sind.
- Bei einem Erwachsenen muss nun so viel druck ausgeübt werde, dass das
- Brustbein 4-5 cm eingedrückt wird. (Druckphase).
- Anschließend mit dem Druck nachlassen, sodass der Brustkorb die Möglichkeit
- hat, sich wieder auszudehnen. (Entlastungsphase).
Die Druckphase und die Entlastungsphase sollen in etwa gleich lang sein. In der Minute sollen ca. 90 Herzmassagen erfolgen.
Bei einem Kleinkind reicht auch der Druck einer Hand. Bei einem Neugeborenen 2 Finger oder der Daumen.
Bewusstlosigkeit
Bewusstlosigkeit ist ein Zustand, bei dem der Betroffene nicht mehr die Fähigkeit besitzt, sich und seine Umwelt wahrzunehmen und auf äußere Reize zu reagieren, Atmung und Kreislauf jedoch feststellbar sind. Jeder Mensch bei dem das Bewusstsein, nicht aber das Kreislauf- System oder die Atmung gestört ist, muss in die stabile Seitenlage gebracht werden. Durch das Fehlen seiner Schutzreflexe droht dem Bewusstlosen sonst Erstickungsgefahr!
Stabile Seitenlage
Die stabile Seitenlage bewirkt, dass durch Überstreckung des Halses freie Atemwege geschaffen werden und Flüssigkeit, die sich im Mund und Rachen sammeln (Schleim, Blut, Erbrochenes), nach außen abfließen können.
Der dem Helfer zugewandte Arm des Patienten wird vorsichtig im rechten Winkel neben dessen Körper ausgestreckt. Der andere Arm wird am Handgelenk und das dem Helfer abgewandte Bein unter der Kniekehle gefasst. Knie und Handgelenk des Patienten werden nun so weit zusammengeführt, dass das Handgelenk auf dessen Knie legt. Beachte! Das Knie wird zur Hand geführt, um eine Bewegung der Wirbelsäule in ihrer Achse zu vermeiden. Auf diese Weise wird aus Wirbelsäule, Arm und Oberschenkel ein STABILES DREIECK gebildet. Unter gleichmäßigem Zug wird der Patient von diesem einen Punkt aus so weit auf die Seite zum Helfer gedreht, bis Knie und Hand den Boden berühren. Das Becken weist eine Schrägstellung auf, und der obere Oberschenkel liegt im rechten Winkel zum Körper. Der Kopf wird vorsichtig nackenwärts überstreckt, der Mund ist zum Boden gewandt und geöffnet.
Der Bewusstlose wird weiterhin beobachtet und nicht alleine gelassen!
Herz- Lungen- Wiederbelebung
Immer, wenn es zu einem Stillstand von Atmung und Kreislauf gekommen ist, müssen die lebensrettenden Maßnahmen Beatmung und Herzmassage kombiniert werden. Die Beatmung hält dann die Sauerstoffversorgung der Lunge aufrecht, die Herzmassage den Sauerstofftransport über die Blutbahn in die lebenswichtigen Organe.
- Erst- Helfer - Methode
- Vorgehen:
- Den Bewusstlosen auf einer harten Unterlage in die flache Rückenlage
- bringen.
- Den Oberkörper des Bewusstlosen komplett freimachen.
- Den Mund des Bewusstlosen öffnen und nachsehen, ob sich offensichtliche, große Fremdkörper im Mund-
- Rachen- Raum befinden, falls ja, diese entfernen.
- Den Kopf des Bewusstlosen überstrecken und seinen Unterkiefer nach vorne
- ziehen.
- Mit 2 Beatmungen beginnen.
- Dann 15 Herzmassagen durchführen, denen wieder zwei Beatmungen folgen.
- sollte das Beatmen nicht möglich sein, da dem Ersthelfer davor ekelt oder die Gefahr besteht, der Bewusstlose könnte sich übergeben (bei vorhergehendem starken Alkoholkonsum, bspw.), kann das Beatmen völlig unterlassen werden und nur die Herzmassage durchgeführt.
Blutungen
- Immer dann, wenn bei Verletzungen auch Blutgefäße beteiligt sind, kommt es
- zu einer Blutung.
- Erkennen
- Eine bedrohliche Blutung liegt vor, wenn
- das Blut aus der Wunde spritzt (arterielle Blutung),
- der Blutverlust offensichtlich ein größeres Ausmaß annimmt (Blutlache,
- deutlicher Blutfluss).
- Bei einer zunehmender Schwellung im beriech eines Körperteils (z.B. Bauch)
- sollte immer auch an eine innere Blutung als Ursache gedacht werden.
- Maßnahmen
- Da der Verlust von ca. 1 l Blut beim Erwachsenen bereits zu einer
- lebensbedrohlichen Schocksituation führen kann (bei Kindern schon ein viel geringerer
- Blutverlust), besteht die wichtigste Sofortmaßnahme darin, die Blutung zum
- Stillstand zu bringen.
- Blutstillung
- Grundsätzlich gilt, dass sich jede Blutung aus einer sichtbaren Wunde durch
- Abdrücken der zuführenden Arterie oder Druck von außen auf die
- Blutungsquelle, also durch Druck direkt in oder auf die Wunde oder Druckverband stillen
- lässt.
- Kommt die Blutung durch keine der genannten Methoden zum Stillstand, muss
- eine Abbindung angelegt werden.
- Eine weitere wichtige Maßnahme ist, sofern möglich, das Hochhalten des
- blutenden Körperteils, wodurch die Blutung bereits deutlich verringert werden
- kann.
Schock
- Das Krankheitsbild, das in der Umgangssprache als "Schock" bezeichnet wird,
- stellt in erster Linie eine Schreckreaktion mit Muskelzittern ("weiche
- Knie"), Schwächegefühl und Blässe dar und hat mit dem unten beschriebenen echten
- Schock nichts zu tun. Es ist eine Reaktion des Nervensystems und normalerweise
- nicht bedrohlich. Beruhigung und Hinlegen lassen führen zu einer schnellen
- Erholung.
- Dagegen ist der "echte" Schock eine lebensbedrohliche Erkrankung, die durch
- einen Verminderung der im Körper kreisenden Blutmenge hervorgerufen wird.
- Bei einem echtem Blutverlust hilft sich der Körper zunächst selbst, indem er
- die äußeren Körpergebiete (Arme, Beine, Haut) weniger und schließlich gar
- nicht mehr durchblutet. Nur noch die lebenswichtigen Organe Herz, Lunge und
- Gehirn werden dann mit einer ausreichenden Blutmenge versorgt.
- (Kreislaufzentralisation).
- Hält dieser Zustand länger an, so erleiden die schlecht durchbluteten Organe
- Schäden, die letztlich zum Tod führen können.
- Bzw. der Körper kann das Blut nur sehr kurz zentrieren. Dann weiten sich die
- Blutgefäße wieder und das Blut schießt bei der Wunde regelrecht heraus.
- Dadurch werden auch die wichtigen Organe praktisch nicht mehr ausreichend
- versorgt.
- Folge
- Multiorganversagen.
- Die häufigsten Ursachen für einen Schock sind
- Blutverlust (z.B. bei stark blutenden Wunden, innere Blutungen),
- Flüssigkeitsverlust (z.B. bei Verbrennungen, starken Durchfällen),
- Verminderung der Herzleistung (z.B. Herzanfall)
- Plötzliche Erweiterung der Blutgefäße, z.B. durch Schmerzen Schreck, Angst,
- Plötzliche Erweiterung der Blutgefäße im Rahmen einer Allergie (allergischer
- Schock).
- Erkennen
- Fahle Blässe, kalter Schweiß, Frieren
- Schneller, schwacher Puls (mehr als 100 Schläge/Minute)
- Unruhe, Verwirrtheit, zunehmende Bewusstseinsstörung
- Maßnahmen
- Bei Bewusstlosigkeit: stabile Seitenlage.
- Ansonsten Schocklage durchführen ( ausgenommen Verletzungen im Bereich des
- Kopfes, Atemnot, Herzanfall)
- Überwachung von Atmung und Puls.
- Bei blutenden Wunden: Blutstillung (z.B. Druckverband).
- Weiteren Wärmeverlust verhindern: auf Decke legen, zudecken.
- Beruhigung
Knochenbrüche
Grundsätzlich kann jeder Knochen im Körper des Menschen durch eine entsprechende Gewalteinwirkung brechen. Am häufigsten finden sich bei Unfällen Knochenbrüche im Bereich der Arme und Beine, weiterhin sind Rippenbrüche nicht selten.
- Man unterscheidet zwei Arten von Brüchen
- geschlossene Brüche (Brüche ohne sichtbare Wunde),
- offene Brüche (Brüche mit sichtbarer Wunde im Bereich der Bruchstelle).
- Der Verdacht auf einen Knochenbruch ergibt sich aus
- dem Unfallhergang (z.B. Sturz, Autounfall),
- den heftigen Schmerzen im Bereich der Bruchstelle,
- der meistens vorhandenen Fehllage des betroffenen Körperteils,
- den meistens vorhandenen Schwellungen und Blutergüssen und manchmal auch
- aufgrund einer abnormen Beweglichkeit eines Körperteils.
- Der verletzte vermeidet außerdem normalerweise von alleine Bewegungen im
- Bereich des Knochenbruchs und nimmt eine Schonhaltung des betroffenen
- Körperteils ein.
Knochenbrüche müssen grundsätzlich ruhig gestellt werden!
Die Aufgabe für den Ersthelfer am Unfallort besteht deshalb in erster Linie darin, den verletzten Körperteil durch einfache Maßnahmen zu stabilisieren, d.h. zu verhindern, dass er weiteren unnötigen und schmerzhaften Bewegungen ausgesetzt wird.
- Maßnahmen
- Liegt ein offener Knochenbruch vor, so sollte die Wunde unbedingt durch
- Abdecken mit sterilem Verbandsmaterial vor Verschmutzung (und damit einer
- möglichen Knocheninfektion) geschützt werden.
- Das verletzte Körperteil muss stabilisiert werden, indem die betroffene
- Stelle, z.B. mit fest gerollten Kleidungsstücken, Decken oder Kissen umpolstert
- wird. Dabei sollte man die vorgefundene Lage möglichst nicht verändern und
- sich ruhig nach den Wünschen des Verletzten richten, da er am besten weiß,
- welche Körperhaltung für ihn am schonendsten ist.
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